WG-Tipps: Putzplan, Konto und Co.
Auf unnötigen Stress hat wohl niemand Lust, vor allem nicht zu Hause oder dort, wo man eben wohnt. Eine WG kann so ein Zuhause werden. Und auch, wenn es kein Erfolgsrezept für ein harmonisches Miteinander gibt, gibt es Orga-Hacks, die helfen Stunk vorzubeugen.
Deswegen haben auch viele WGs genau das, über das wir euch im Detail nochmal aufklären wollen. Vielleicht ist das eine oder andere davon ja auch was für eure Wohngemeinschaft?
Putzplan
Eine klare Aufgabenverteilung ist wichtig, nicht nur, damit es fair zu geht und nicht eine:r alles und die anderen nichts machen, sondern auch um den Überblick zu bewahren. Wenn sich der Müll und/oder das Altglas stapeln, ist das irgendwie nicht so cool – und in den meisten WGs ist dafür gar kein Platz.
Dafür gibt es und gab es irgendwie schon immer Putzpläne, früher ausgedruckt und an die Kühlschranktüre gehängt, heute gibt es sie auch digital oder über bestimmte Apps. Also alles mit dabei – ihr könnt euch einfach die Form aussuchen, die euch am meisten taugt.
Wie Putzplan erstellen?
Ihr schreibt euch auf, was es in der WG so alles zu tun gibt bzw. was euch wichtig ist, um irgendwie Ordnung und ein gewisses Maß an Sauberkeit zu halten. Und dann überlegt ihr euch, welchen Turnus ihr zum Durchwechseln der Aufgaben wollt – jede Woche, jeden Monat. Ihr könnt das komplett individuell auf euch abstimmen, am besten eben so, dass jede:r damit einigermaßen okay ist.
Was gehört in einen Putzplan?
- Turnus oder Zeitraum, in dem die Aufgaben erfüllt werden sollen
- Alle Putzdinge, die ihr eben aufteilen wollt, siehe weiter unten
- Die Namen aller Mitbewohner:innen
- Eine zusätzliche Spalte, in der man abhaken kann, wenn die Aufgabe erledigt wurde
Was kann man sich in einer WG beim Putzen alles aufteilen?
- Böden: saugen/wischen
- Oberflächen: Staubwischen/nass drüber putzen
- Bad: Toilette, Waschbecken, Wanne/Dusche reinigen
- Küche: Arbeitsfläche, Kochplatten, Ofen
- Mülldienst: WG-Müll rausbringen
- Zusatzaufgaben wie Altglas wegbringen, Fenster putzen etc.
- Wäsche: falls ihr die gemeinsam machen wollt
Was teilen sich alle, was macht jede:r selbst?
Auch darüber solltet ihr reden: Wollt ihr nur die Gemeinschaftsräume in den Putzplan aufnehmen, oder sind die WG-Zimmer mit inbegriffen?
Putz-/Haushaltsplan über App?
Auch das geht natürlich. Hier laden sich alle Mitbewohner:innen dieselbe App herunter und können dann digital Aufgaben erstellen, verteilen und als erledigt markieren. Großer Vorteil: Ihr seid quasi live dabei – bekommt also auch in der Uni mit, dass Mitmieter:in XY jetzt endlich gesaugt oder den Müll runtergebracht hat. Ihr wisst also gleich, wenn was erledigt wurde …
Gute Apps dafür sind:
- Be Tidy (iOS und Android)
- Flatastic (iOS und Android)
- Tody (iOS und Android)
- Putzalarm (iOS)
Finanzen
Auch über die Finanzen solltet ihr reden: wer, wann, wie viel zahlt – wie ihr das mit der Gesamtmiete, also inkl. Nebenkosten, regeln wollt. Ihr könnt das einzeln überweisen oder zusammen, die meisten Vermieter:innen wollen einmal den Gesamtbetrag überwiesen bekommen und nicht von jedem WG-Mitglied nur einen Teil.
Ihr könnt euch also überlegen, ob ihr ein Gemeinschaftskonto eröffnen wollt. Gleichzeitig könnt ihr auch besprechen, ob ihr Bargeld in der Wohnung haben wollt/braucht, das man für bestimmte Dinge wie WG-Pizza-Abende oder Notfälle zusammengelegt hat – dann wäre nämlich eine WG-Kasse was für euch.
Zusatzkosten wie Nachzahlungen
In einer WG steckt ihr gemeinsam drin und solltet auch gemeinsam vorsorgen, denn es kann immer zu Nachzahlungen kommen, bspw. bei den Nebenkosten, beim Strom oder bei einer Mieterhöhung. Heißt: Gemeinsam was auf die hohe Kante legen, ist definitiv nicht verkehrt!
Gemeinschaftskonto – Ja oder nein?
Viele WGs haben für die WG-Kosten ein Gemeinschaftskonto. Vor oder beim Einzug wird zusammen ein Konto eröffnet, auf das alle Mitbewohner:innen Zugriff haben und bspw. ihren Mietanteil überweisen können, damit dann vom Gemeinschaftskonto die Gesamtmiete an die/den Vermieter:in geht.
Vor- und Nachteile:
- gut: man behält den Überblick, wer wann und wie viel überwiesen/bezahlt hat
- gut: für gemeinsame Kosten wie Miete, Einbauküche, WG-Ausflüge und Co.
- schlecht: kann etwas tricky werden, wenn jemand wieder auszieht – vorher mit Bank abklären
- schlecht: rate ich keiner WG, in der sich die Mitbewohner:innen nicht richtig vertrauen
Tipp: Mit Gemeinschaftskonto für finanzielle Notlagen vorsorgen
Ihr könnt euch auf einen Betrag einigen, der zusätzlich zur Miete und den anderen Ausgaben, auf das gemeinsame Konto von jede:r einzelnen überwiesen wird- muss nicht viel sein, bspw. 25 Euro pro Monat.
Dadurch spart ihr euch ein wenig an und habt dann bei der nächsten Nachzahlung gleich was auf der Seite. Falls ihr das nicht braucht, könnt ihr von dem Ersparten ja auch einfach einen nicen WG-Ausflug machen. Also Win-Win!
Wo findet ihr ein kostenloses Gemeinschaftskonto?
Verschiedene Banken bieten hier verschiedene Modelle und Konditionen an, bei der ING bspw. kann man kostenlos ein Zweierkonto eröffnen, wenn einer der Kontoinhaber:innen unter 28 Jahre alt ist. Die Commerzbank bietet dasselbe bei einem monatlichen Geldeingang von mindestens 700 Euro. Bei comdirect findet ihr ein reines Online-Gemeinschaftskonto für mehrere Personen – dadurch, dass es online ist, ist es kostenlos.
Je nach Bank und Region kann es viele gute und kostenlose Angebote für euer WG-Konto geben. Mein Tipp: schaut euch mal bei den Banken vor Ort, in der Nähe der Uni um – die haben oft die besten Optionen, extra auf Studierende und WGs zugeschnitten.
WG-Kasse?
Eine alte Schuhschachtel im Flur, eine hübsche Teedose in der Küche – eine WG-Kasse kann gut getarnt, abgeranzt oder total hip sein, so wie es euch eben gefällt. Und ihr könnt auch einzahlen, was ihr wollt, daraus bspw. eine Notfallkasse, in die jede:r regelmäßig denselben Betrag reinlegt, oder eine Schimpfwortkasse oder eine Nicht-an-den-WG-Putzplan-gehalten-Kasse machen. Eurer Phantasie sind hier echt keine Grenzen gesetzt ...
Der große Vorteil einer WG-Kasse, eigentlich ganz gleich welcher Art, ist, dass man eigentlich immer Bargeld griffbereit hat. Und das kann ein Lifesaver sein, wenn der Pizzabote an der Tür klingelt, aber gerade niemand flüssig ist oder ihr Ende des Monats noch WG-Besorgungen machen müsst. Überlegt euch also einfach, ob das nicht auch was für euch wäre!
(SALI)