Bachelor- & Masterarbeit

Was, wenn du den/die Betreuer:in wechseln musst?

Studentin, die in der Bibliothek an einem Schreibtisch sitzt. Sie hält ihr Smartphone in der Hand und macht sich Notizen.
Über die Homepage deines Lehrstuhls, kannst du alle Dozierenden einsehen und filtern, wer sich für deine Abschlussarbeit eignet. (Foto: ©stock.adobe.com/thanumporn)
Bei deiner Abschlussarbeit die Betreuungsperson wechseln? Für viele ein Worst-Case-Szenario. Muss es aber gar nicht sein – wir supporten dich dabei.
Freitag, 21.11.2025, 12:00 Uhr, Autor: Sandra Lippet

Für deine Abschlussarbeit brauchst du eine:n Betreuer:in – also eine:n Dozierenden, der dich bei deiner Bachelor- oder Masterarbeit unterstützt und vor und während dem Verfassen betreut. Das ist nicht nur nützlich, damit du für thematische und wissenschaftliche Fragen eine:n Ansprechpartner:in hast, sondern auch für die Planung und Struktur deiner Arbeit.

So far so good. Was aber, wenn du aus Gründen während der Vorbereitung oder mitten in deiner Abschlussarbeit die Betreuung wechseln musst? Geht das überhaupt und worauf solltest du achten? Wir haben dir hier mal alles, was du darüber wissen solltest, zusammengefasst:

Kann man eine:n Betreuer:in wechseln?

Prinzipiell ja – aber dafür sollten gute Gründe vorliegen, bspw. dass die Lehrperson vor dem Verstreichen deiner Abgabefrist die Universität wechselt oder ihr beide wissenschaftlich und menschlich nicht miteinander klarkommt und euch über den Wechsel einig seid.

Wie kann ich den/die Betreuer:in meiner Bachelor-/Masterarbeit wechseln?

Wenn du den/die Dozierende, die deine Abschlussarbeit betreut, wechseln musst, heißt das ja, dass du schon mal jemanden für die Betreuung gefunden hast. Das ist super, denn dann weißt du grundlegend schon mal wie das mit der Suche funktioniert. Um eine neue Lehrperson zu finden, musst du das Procedere jetzt nochmal durchspielen – aber keine Panik, we got you:

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Geh im Guten mit deine:r Betreuer:in auseinander: egal, aus welchen Gründen der Wechsel bei dir nötig ist, du solltest immer versuchen irgendwie das Beste draus zu machen, selbst, wenn es menschlich nicht geklappt hat. Red mit deiner Lehrperson also über den Wechsel und seid euch einig darüber, dass das die beste Option für beide ist.  Man sieht sich ja bekanntlich immer mehrmals im Leben und du willst sicher nicht, dass dich schlechte Gefühle verfolgen. 
  2. Schau dich nach passenden Kandidat:innen für deine Abschlussarbeit um: hast du mit deine:r früheren Betreuer:in alles geregelt, geht es daran jemand Neuen zu finden. Je nachdem wie gut du dich mit deiner Lehrperson verstanden hast, kannst du auch sie fragen, ob sie eine Idee hätte, wer deine Abschlussarbeit betreue könnte. Wenn nicht, schaust du dich erstmal an deinem eigenen und dann bei fachnahen Lehrstühlen nach Dozierenden um, die zu deinem Themengebiet für die Arbeit forschen oder sich jedenfalls irgendwie damit auskennen. 
  3. Nimm Kontakt auf und vereinbare Kennenlerntermine: hast du passende Lehrende gefunden, schreibst du sie an und versuchst an einen Termin in ihren Sprechstunden zu kommen. Tipp: mach das erstmal bei mehr als nur einer Person, damit du noch jemandem im petto hast, falls bei dem/der einen doch nichts draus wird.
  4. Stell dein Projekt und alle Eckdaten vor: bring zum ersten Treffen alles mit, was du schon für deine Bachelor-/Masterarbeit erarbeitet hast, bspw. Titel, These, Gliederung, eine Liste mit der Forschungsliteratur, deinen Zeitplan und Co. Stell deine Arbeit, status quo, vor und frag nach, ob der/die Dozierende Lust und Kapazität hätte deine Arbeit zu betreuen. 
  5. Entscheide dich für jemanden und sprich weitere Zusammenarbeit ab: signalisiert dir eine Lehrperson oder mehrere, dass sie gerne die Betreuung übernehmen wollen würde, entscheidest du dich für eine, sagst gegebenenfalls der anderen ab, und machst gleich nochmal einen Termin. Ihr solltet nämlich nochmal grob eure Zusammenarbeit, vor allem den Zeitplan, Feedback-Gespräche und Co. zusammen planen. 

Zeitfaktor: Wechsel mitten in der Abschlussarbeit?!

Musst du im laufenden Prozess deiner Arbeit den/die Betreuer:in wechseln, ist das natürlich aufwendiger als wenn du dich noch am Anfang befindest. Versuch aber trotzdem ruhig zu bleiben und die oben genannten Schritte durchzuführen. 

Bei Schwierigkeiten kannst du dich immer an den/die Studiengangskoordinator:in deines Faches oder das Prüfungsamt wenden. Vor allem, wenn du durch den Betreuungswechsel in Zeitnot gerätst, solltest du das schnellstmöglich tun.

Good to know: Worauf du achten solltest?

Bei der Wahl deiner neuen Betreuungsperson solltest du definitiv abchecken, ob er/sie sich mit dem Forschungsschwerpunkt deiner Arbeit auskennt, heißt: hat er/sie in dem Bereich schon mal selbst geforscht oder wenigstens an ähnlichen thematisch nahen Bereichen? Nur so ist gewährleistet, dass der/die Dozent:in dir auch fachlich weiterhelfen und deine Fragen rund um die Thematik anständig beantworten kann.

Auch solltest du darauf achten, dass nicht nochmal etwas Ähnliches passiert wie beim ersten Betreuer:innen-Wechsel, also es dieses Mal keine Gründe dazu gibt. Musstest du bspw. wechseln, weil deine frühere Lehrperson umzieht oder den Lehrauftrag niederlegt, solltest du abklären, ob der/die neue Betreuende noch lange genug an der Uni bleibt, um deine Abschlussarbeit vollständig zu betreuen. Sollte der Wechsel bspw. an zwischenmenschlichen Dingen gescheitert sein, wäre es gut, wenn du diese Dinge jetzt bestmöglich vermeidest.

Das heißt auch, dass es wichtig ist, dass du den/die Dozierende, die dich jetzt betreuen soll, sympathisch findest- oder immerhin okay. Ihr müsst euch nicht anfreunden, aber ihr solltest klarkommen und das eben mindestens so lange, wie du noch für deine Bachelor-/Masterarbeit brauchst.

Klarkommen solltest du auch mit Änderungsvorschlägen, denn ‚neue:r Betreuer:in, neue Perspektive?‘ kann durchaus passieren. Egal, wie viel du schon in deine Arbeit investierst hast, es kann natürlich sein, dass die neue Betreuungsperson andere Schwerpunkte setzen, Ideen einbringen, Quellen aufnehmen oder sonst was will. Du solltest also offen für ein bisschen Veränderung sein. Denn wer deine Arbeit betreut, benotet sie i.d.R. dann auch.

Versuch auch regelmäßige Termine mit deine:r Dozent:in auszumachen, um Feedback zu bekommen oder es dir abzuholen, Fragen zu klären oder nach Ratschlägen für besonders schwierige Passagen zu bitten. Je besser du mit deine:r Betreuer:in kommunizierst, desto größer ist die Chance, dass deine Abschlussarbeit gut läuft. 

Don’t’s: Was du nicht tun solltest?

Auf der Suche, in den Erstgesprächen mit potenziellen Betreuer:innen und auch bei Terminen danach, solltest du das Folgende besser sein lassen:

  • Schlecht über frühere Betreuung reden: egal, was passiert ist – es ist immer eine schlechte Idee, mit deine:r neuen Betreuer:in schlecht über den/die alte zu reden. Klar kannst du gute und professionelle Gründe nennen, wieso die Zusammenarbeit nicht geklappt hat, denk aber dran, auch Dozierenden kennen sich untereinander und können befreundet sein.
  • Unflexibel sein und zu sehr an dem ‚alten Konzept‘ deiner Arbeit festhalten: wenn die neue Lehrperson dir Tipps gibt oder sogar konstruktiv den Kern deiner Arbeit abändern will, dann hör dir das zumindest an und führe eine Diskussion darüber. Sag nicht gleich, dass du alles ganz genauso machen möchtest, wie mit dem/der vorherigen Dozent:in abgesprochen, denn das hilft dir nicht mehr. Ein:e neue:r Betreuer:in muss auch in der Lage sein dürfen, ihre Sicht auf deinen Forschungsstand und Co. zu äußern – ob du alles, was er/sie mit dir bespricht, dann auch genauso umsetzt, bleibt aber natürlich dir überlassen. 
  • Neue Ideen, Impulse und konstruktive Kritik einfach nicht annehmen/umsetzen: Support von deiner Betreuungsperson kann auch mal heißen, dass sie dir Sachen sagt, die dir nicht passen. Versuch auch das anzunehmen, zu reflektieren und irgendwie in deine Arbeit einzubauen. Ganz egal, ob es um Ideen geht oder Kritik an deinem Schreibstil – dein:e Betreuer:in benotet am Ende deine Abschlussarbeit, nicht vergessen.

(SALI)

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