Studienfinanzierung nach Bundesländern
Zwischen BAföG, Stipendien, Bildungskredit, KfW-Studienkredit und Nebenjob kann’s schnell unübersichtlich werden. Dazu kommen Landesprogramme, die je nach Bundesland ganz eigene Schwerpunkte setzen – von Max-Weber in Bayern bis Studienfonds OWL in NRW.
Auch Konditionen ändern sich regelmäßig: etwa Zinsen beim KfW-Studienkredit oder die Grenzen für Minijobs (früher „Studienfinanzierung 450“). Stand Herbst 2025 gilt beim Minijob eine Grenze von 556 € im Monat.
In unserem Artikel findest du rund um das Thema Studienfinanzierung Infos über:
- Stipendien-Klassiker, die bundesweit gelten
- Bundesländer-Überblick: Wo gibt’s was?
- Ruhrpott-Spotlight: RUB Studienfinanzierung
- Stipendium, Bildungskredit oder KfW – was passt zu dir?
Stipendien-Klassiker (gelten bundesweit)
BAföG
Das gute, alte BAföG bleibt für viele Studierende die wichtigste Säule. Es ist einkommensabhängig, muss zur Hälfte nicht zurückgezahlt werden und wird beim jeweiligen Amt für Ausbildungsförderung oder über dein Studierendenwerk beantragt.
Bildungskredit
Unabhängig vom Einkommen kannst du beim Bundesverwaltungsamt einen staatlich geförderten Bildungskredit beantragen. Er wird in monatlichen Raten von 100, 200 oder 300 € ausgezahlt und kann auf Wunsch auch als Einmalbetrag gewährt werden. Die Zinsen sind dabei sehr günstig, weil der Bund für den Kredit bürgt.
KfW-Studienkredit
Wenn du mehr Flexibilität brauchst, lohnt sich ein Blick auf den KfW-Studienkredit. Er bietet bis zu 650 € monatlich, unabhängig vom Einkommen. Zum Stichtag 1. Oktober 2025 liegt der effektive Zinssatz bei 6,04 % p. a. – es gibt aber auch Festzinsoptionen.
Tipp: Kredit? Nur mit Plan!
Falls du einen Kredit aufnehmen möchtest, achte darauf, dass deine Rückzahlungsrate nicht mehr als zehn bis fünfzehn Prozent deines künftigen Einstiegsgehalts ausmacht. Überlege auch, ob du lieber Zinsbindung (mehr Sicherheit) oder variable Zinsen (mehr Flexibilität) willst. Und: Plane Tilgungspausen nie „auf Kante“.
Deutschlandstipendium
Das Deutschlandstipendium ist eine super Möglichkeit, deine Leistung oder dein Engagement fördern zu lassen. Du bekommst 300 € im Monat, die zur Hälfte vom Bund und zur Hälfte von privaten Förder:innen getragen werden. Das Beste: Es wird an vielen Hochschulen vergeben – schau also unbedingt, ob deine Hochschule dabei ist.
Minijob (früher „450-Euro-Job“)
Die frühere 450-Euro-Grenze ist mittlerweile dynamisch und liegt 2025 bei 556 € pro Monat. Wenn du neben dem Studium arbeitest, plane deine Stunden realistisch. Wenn du häufiger mehr verdienst, kann ein sogenannter Midijob für dich interessanter sein – du zahlst dann zwar etwas in die Sozialversicherung, hast aber am Ende oft trotzdem mehr Netto übrig.
Bundesländer-Überblick: Wo gibt’s was?
Wir haben mal recherchiert und sind beim Thema Studienfinanzierung je nach Bundesland auf ganz schön viele Unterschiede gestoßen. Im Folgenden geben wir dir eine Auswahl besonders relevanter, landesweit oder regional bekannter Programme.
Zusätzlich existieren in fast jedem Bundesland kommunale oder regionale Stipendien – häufig in der Medizin, etwa Landarztstipendien von Landkreisen oder Kassenärztlichen Vereinigungen. Es lohnt sich also, auch die Webseiten deiner Kommune oder deines Landkreises durchzusehen.
Ruhrpott-Spotlight: RUB Studienfinanzierung
Wenn du an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) studierst, bist du richtig gut aufgehoben: Die Uni bietet eine zentrale Stipendienberatung, Infos zu Deutschlandstipendien und diverse fakultätsspezifische Programme. Besonders spannend sind die Talentscout- und Gleichstellungsstipendien im Bereich Maschinenbau, die 300 € monatlich für bis zu zwölf Monate ausschütten.
Stipendium, Bildungskredit oder KfW – was passt zu dir?
Ein Stipendium ist natürlich die attraktivste Variante: Du bekommst das Geld als Zuschuss, musst es also nicht zurückzahlen. Dazu kommen oft noch tolle Netzwerke, Seminare oder Mentorings. Allerdings musst du dich bewerben und häufig strenge Fristen oder thematische Bindungen beachten – etwa bei Landlehrer:innen- oder Hausarztprogrammen.
Der Bildungskredit vom Bund hingegen ist perfekt, wenn du schnell, unkompliziert und unabhängig vom Einkommen eine kleinere Summe brauchst. Die Rückzahlung startet recht bald, daher ist gutes Timing wichtig.
Der KfW-Studienkredit punktet durch seine Flexibilität: Du entscheidest, wie viel du monatlich bekommst, und kannst Tilgungspausen einlegen. Allerdings gibt es ein Zinsrisiko, wenn du dich für den variablen Zinssatz entscheidest. 2025 liegt der nominale Zinssatz je nach Laufzeit zwischen 5,74 und 6,39 Prozent – die Festzinsoption kann also sinnvoll sein.
Quick-Wins für deine Studienfinanzierung
Das Wichtigste zuerst: Schau dir das Deutschlandstipendium an deiner Hochschule an, denn die Bewerbungsfristen variieren stark. Viele Fakultäten haben eigene Förderprogramme, zum Beispiel die RUB mit ihren Talentscout-Stipendien.
Und vergiss nicht die Landesprogramme wie das Max-Weber-Programm in Bayern, das Landesstipendium in Niedersachsen oder den Studienfonds OWL in NRW – die sind echte Hidden Champions unter den Finanzhilfen.
(BVA/BW-Stipendium/Deutschlandstipendium/Elitenetzwerk Bayern/Freistaat Thüringen/Hochschule Bielefeld/KfW/Land Berlin/Land Brandenburg/Landesportal Schleswig-Holstein/Minijob-Zentrale/Stipendienstiftung RLP/StudienStiftung Saarland/Uni Bremen/Uni Hamburg/Uni Hannover/Uni Marburg/SAHO)