Clever statt teuer

Bücherschränke, Flohmärkte & Co.: smart sparen im Studium

Frau macht mit ihrem Handy ein Foto von einem weiß-rot gestreiftem Oberteil
Nachhaltig verkaufen statt wegwerfen: mit Kleinanzeigen-Apps lassen sich gebrauchte Lieblingsstücke easy weitergeben. (Foto: © 22Imagestudio/stock.adobe.com)
Dein Studi-Budget ist knapp? Kein Stress! Mit Kleinanzeigen-Apps, Tauschideen & gebrauchten Unimaterialien bleibst du flexibel – und nachhaltig.
Freitag, 07.11.2025, 09:00 Uhr, Autor: Sarah Hoffmann

Studieren bedeutet Freiheit und Selbstbestimmung, aber leider oft auch das erste Mal richtig Budgetplanung. Wenn du bisher bei deinen Eltern gewohnt hast, kann es am Anfang ganz schön erschlagen: Miete, Strom, Internet, Handy, Lebensmittel, Lernmaterialien, Freizeit, vielleicht noch Krankenkasse – ganz schön viel.

Laut dem DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst e. V.) brauchen Studierende in Deutschland durchschnittlich rund 850 bis 900 € pro Monat, um über die Runden zu kommen. Wer in Großstädten wie München, Hamburg oder Köln wohnt, landet eher bei 1.200 € oder mehr, während man in kleineren Uni-Städten wie Greifswald oder Halle oft schon mit 700 bis 800 € hinkommt.

Die größten Kostenpunkte sind fast immer Miete und Verpflegung. Danach folgen Materialien für die Uni, also Bücher, Druckkosten, Software oder Arbeitsgeräte. Genau hier liegt ein großes Sparpotenzial, denn vieles davon kannst du gebraucht kaufen oder kostenlos bekommen.

Rücklagen: dein Sicherheitsnetz, wenn’s mal eng wird

Wenn du im Studium bist, lebst du wahrscheinlich von BAföG, Nebenjob, Stipendium, Unterstützung der Eltern oder einer Mischung aus allem. Da ist es superwichtig, wenigstens eine kleine Rücklage aufzubauen.

Versuch, dir nach und nach etwa ein bis zwei Monatsmieten auf die Seite zu legen – also rund 1.000 bis 2.000 €, je nachdem, wo du wohnst. Klingt vielleicht erstmal viel, aber du kannst das Schritt für Schritt schaffen.

Beispiel: Wenn du 25 € im Monat zurücklegst, hast du nach einem Jahr schon 300 €. Und glaub mir: spätestens wenn dein Laptop den Geist aufgibt oder du kurzfristig umziehen musst, bist du dir dafür unendlich dankbar.

Rücklagen sind wie ein kleiner Airbag für dein Konto – du hoffst, ihn nie zu brauchen, aber wenn’s drauf ankommt, bist du froh, dass er da ist.

So sparst du wirklich clever – ohne Frust

Sparen heißt nicht, auf alles Schöne zu verzichten. Es bedeutet eher, bewusst zu entscheiden, wofür du dein Geld ausgibst – und wo du’s dir sparen kannst, ohne dass dein Alltag drunter leidet.

Die gute Nachricht: im Studium gibt’s unzählige Möglichkeiten, günstig oder sogar komplett kostenlos an Dinge zu kommen. Du musst sie nur kennen.

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Unimaterialien günstig oder kostenlos bekommen

Jedes Semester das gleiche Spiel: neue Bücherlisten, neue Software, neue Projekte. Und zack – ist das halbe Konto weg. Aber keine Panik, es gibt smartere Wege.

Fang bei deiner Uni an: viele Fachschaften organisieren Bücherbörsen oder Tauschregale, wo du gebrauchte Fachliteratur bekommst. Frag einfach mal im Sekretariat oder in deiner Unigruppe nach – oft gibt’s am Semesteranfang sogar eigene „Bücherflohmärkte“. Studis geben dort alles Mögliche weiter – vom Ethik-Reader über Grafiktablets bis hin zu gebrauchten Taschenrechnern. Manchmal sogar kostenlos, einfach weil jemand umzieht oder fertig ist mit dem Studium.

Wenn du dort nichts findest, wird’s Zeit für die Kleinanzeigen-App deines Vertrauens. Egal ob Kleinanzeigen, Medimops oder whatever: du findest fast jedes Fachbuch dort gebraucht, oft in super Zustand. Such dir einfach deine Module zusammen und schau, wer die passenden Bücher verkauft. Viele Studis bieten sogar Sammelrabatte an, wenn du gleich mehrere Bücher abnimmst.

Und dann: Bücherschränke! Öffentliche Bücherschränke sind wirklich unterschätzt. Da stehen nicht nur alte Romane, sondern oft auch Fachbücher, Nachschlagewerke oder Klassiker, die du fürs Studium gebrauchen kannst. Alles gratis, 24/7 zugänglich, ohne Formalitäten. Du darfst mitnehmen, was du brauchst, und irgendwann vielleicht selbst etwas zurückstellen. Nachhaltig, sozial und perfekt für Studis mit schmalem Geldbeutel.

Tipp: so findest du kostenlose oder günstige Bücher

  • Such auf openbookcase.de nach Bücherschränken in deiner Nähe – es gibt über 4.000 in Deutschland.
  • Check die Aushänge in deiner Fakultät: viele hängen dort Kleinanzeigen aus.
  • Nutze Kleinanzeigen-Apps mit Suchalarm, damit du sofort Bescheid bekommst, wenn dein Buch auftaucht.
  • Frag Kommiliton:innen aus höheren Semestern – sie geben oft gern ihre Bücher weiter, sobald sie durch sind.

Secondhand & Flohmarkt-Fieber: Dein neues Hobby

Wenn du einmal anfängst, gebraucht zu kaufen, wirst du merken, wie viel Spaß das macht. Auf Flohmärkten, in Sozialkaufhäusern oder über Online-Plattformen gibt’s richtig gute Sachen für wenig Geld – und meistens mit Geschichte.

Sozialkaufhäuser sind besonders spannend: sie nehmen Spenden an, sortieren sie und verkaufen sie zu Mini-Preisen weiter. Du unterstützt damit sogar noch soziale Projekte. Viele bieten außerdem Geschirr, Lampen oder Elektrogeräte – alles geprüft und funktionstüchtig.

Und wenn du nach Mode suchst, ist Vinted eine super App. Da bekommst du Markenklamotten für 20–30 % vom Neupreis. Du kannst sogar selbst Klamotten verkaufen, die du nicht mehr trägst – das Geld fließt dann in deinen nächsten Bücherkauf.

Tipp: so wird Secondhand zum Spar-Erlebnis

  • Geh regelmäßig auf Flohmärkte – viele Unistädte haben eigene Studentenflohmärkte.
  • Folge lokalen Secondhand-Shops auf Instagram, um keine Aktionen zu verpassen.
  • Auf Vinted oder Kleinanzeigen kannst du Suchfilter speichern – z. B. „Winterjacke XL Berlin“.
  • Sei kreativ: ein bisschen Upcycling, Farbe oder DIY macht aus Gebrauchtmöbeln echte Hingucker.

Nachhaltig denken = doppelt sparen

Das Schönste am Sparen im Studium? Du tust nicht nur deinem Konto, sondern auch dem Planeten was Gutes. Jedes Mal, wenn du etwas gebraucht kaufst oder teilst, sparst du Ressourcen – also Energie, Rohstoffe und Müll. Und du setzt damit ein Zeichen gegen Fast-Konsum.

Viele Unis unterstützen das inzwischen aktiv: manche bieten Tauschregale auf dem Campus, Leihsysteme für Technik oder sogar Repair-Cafés, wo du defekte Geräte kostenlos reparieren lassen kannst.

Und auch beim Essen kannst du nachhaltig sparen: mit Apps wie Too Good To Go oder Foodsharing kannst du Lebensmittel abholen, die sonst weggeschmissen würden – oft kostenlos oder für zumindest recht günstig. Super praktisch, wenn du zwischen Vorlesung und WG-Abend eh noch unterwegs bist.

Fazit: Sparen ist kein Verzicht, sondern Selbstfürsorge

Ganz ehrlich? Wer im Studium lernt, gut mit Geld umzugehen, hat’s im Leben leichter. Wenn du bewusst entscheidest, was du neu und was du gebraucht kaufst, sparst du nicht nur, sondern entwickelst ein echtes Gespür für Wert und Nachhaltigkeit.

Mit Bücherschränken, Kleinanzeigen-Apps, Flohmärkten und Unigruppen hast du die besten Tools direkt vor der Nase – du musst sie nur nutzen. So bleibt am Monatsende nicht nur dein Konto entspannt, sondern du auch. Und das Schönste daran: du bist Teil einer Community, die zeigt, dass Sparen smart, stylisch und nachhaltig sein kann.

(DAAD/Lesefreizeit/OpenBookCase/SAHO)

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