Die besten Trinkspiele
Trinkspiel möbeln jede noch so langweilige Hausparty auf oder machen aus einem lauen Fernsehabend ein mega-witziges Event. Und dabei muss es gar nicht unbedingt nur darum gehen, sich zu betrinken. Niemand zwingt euch für euer Trinkspiel Alkohol zu verwenden. Es geht auch jedes andere Getränk, wenn der Abend nicht mit einem Kater enden soll.
Was sind Trinkspiele?
Party Trinkspiele sind eine witzige Freizeitbeschäftigung. Es gibt ganz unterschiedliche Arten, im Mittelpunkt steht aber immer der Spaß und das Zusammensein, mit dem Nebeneffekt, dass man eventuell, möglicherweise, zufällig am Schluss betrunken ist.
Es gibt welche, bei denen immer bei einem bestimmten Wort oder einer bestimmten Handlung in einem Film gemeinsam ein Shot geleert wird. Das kann auch ein Schluck von einem leckeren Cocktail sein. Je nachdem kann ein solcher Filmabend schön schnell eskalieren. Wollt ihr bei einer Hausparty ein Trinkspiel machen, empfehlen sich Brettspiele oder Kinder-Geschicklichkeitsspiele. Immer, wenn einer verliert, muss er oder sie ein Stamperl leeren. Äußerst beliebt ist auch der sogenannte Beerpong. Egal wie, Ziel ist immer, möglichst nicht nüchtern zu bleiben. Oder war es jetzt doch umgekehrt?
Anyway, Spaß soll es machen. In meiner WG wurde ein solches Event gerne mal veranstaltet, wenn zu viele offene Flaschen von lange vergangenen Partys rumstanden und wir „Ordnung“ machen wollten.
Welcher Alkohol für euer Trinkspiel?
Bei einem solchen Spiel geht es ja auch darum, möglichst schnell ‚leicht einen sitzen‘ zu haben. Von hochpreisigen Spirituosen könnt ihr dabei getrost absehen. Das lohnt sich nicht. Es geht ja nicht darum, mit Genuss und Bedacht einen guten Whisky zu konsumieren. Bei Trinkspielen lautet die Parole eher: zack und runter damit.
Allzu billig solltet ihr es aber auch nicht angehen, falls ihr am nächsten Tag nicht alle kollektiv die Kloschüssel anbeten wollt. Schnäpse eignen sich da gut. Nichts zu süßes, weil euch dann nach dem vierten Gläschen schon übel wird. Aber so ein Obstler oder Korn bieten sich da schon an.
Tequila ist ebenfalls ganz passend. Er eignet sich gut für Shots und ist geschmacklich nicht zu aufdringlich. Außerdem mögen die meisten den Geschmack von Tequila ganz gerne. Preislich gibt es eine große Bandbreite von günstig bis gehoben. Das Gleiche gilt für Rum. Schmeckt den meisten und haut rein.
Gerne werden auch Kräuterliköre, zum Beispiel mit Hirsch darauf, genommen. Allerdings warnen wir vor: bei zu vielen Shots kann es bei dem einen oder anderen im Gedärm röhren. Das ist dann nur bedingt schön.
Abstand solltet ihr nehmen von sahnehaltigen Alkoholika. Da kann der Spaß sehr, sehr schnell kippen. Es reicht, wenn einer unter euch mit Laktoseintoleranz gesegnet ist und die Sache eskaliert, aber nicht im Guten. Obendrein werdet ihr den Geschmack ziemlich bald über haben. Wobei ihr natürlich auch jederzeit bei eurer Getränkeauswahl variieren könnt. Wozu sich beschränken, wenn man aus der Fülle leben kann?
Bei Beerpong ist irgendwie klar, was getrunken wird. Wer es nobler mag, kann natürlich auch Prosecco nehmen. Stößchen!
Was sind coole Trinkspiele?
Eigentlich ist die Auswahl an Spielvarianten schier uferlos. Ihr könnt aus so ziemlich jedem Spiel ein Trinkspiel machen. Dafür braucht ihr nur ein wenig Phantasie und ordentlich Durst. Dennoch haben wir euch ein paar Ideen zusammengefasst.
Beerpong – die Mutter aller Trinkspiele
Sehr beliebt in den USA und von dort zu uns rübergeschwappt. Ihr könnt es professionell aufziehen und euch direkt einen Beerpong-Tisch kaufen. Aber eigentlich reicht ein einigermaßen großer WG Tisch. Traditionell nimmt man diese großen, roten Plastikbecher dafür, die gibt es mittlerweile auch in jedem größeren Supermarkt. Von Gläsern ist eher abzuraten.
Tipp: legt den Putzplan auf den nächsten Tag, keinesfalls vorher. Manche Grobmotoriker:innen schaffen es mit einem Wurf, die gesamte Bechergalerie wie beim Bowling abzuräumen. An und für sich respektabel, aber auch sehr...feucht. Oder ihr spielt gleich draußen.
Und so geht’s: ihr stellt an jeweils zwei Enden des Tisches zwischen 6 und 10 Plastikbecher nah beieinander in einem Dreieck auf und füllt sie mit Bier. Nicht bis zum Rand, Saufschnauze – ein Viertel reicht vollkommen!
Klugerweise habt ihr noch ein Eimerchen mit Wasser, um die Bälle ab und zu mal zu spülen. Jetzt werden zwei Teams gebildet. Jedes bekommt einen Tischtennisball. Pro Runde darf jedes Teammitglied einmal werfen. Allerdings gleichzeitig mit einem Spieler der anderen Mannschaft. Wenn es etwas herausfordernder sein soll, schauen sich die beiden Kontrahenten bei ihrem Wurf tief in die Augen.
Ziel ist es logischerweise, auf der gegnerischen Seite den Tischtennisball in einem der Becher zu versenken. Ist das gelungen, muss der Becher vom gegnerischen Team geleert werden und wird anschließend wieder zurückgestellt. Treffen beide, ist es eine Nullrunde und das Bier bleibt unberührt. Wer zuerst beim Gegner alle Becher getroffen hat, hat gewonnen!
Soweit die Grundregel. Ihr könnt das aber noch wild variieren. Zum Beispiel bestimmte Becher einem jeweiligen Teammitglied zuordnen oder es wird vor jeder Runde festgelegt, in welchen Becher oder welche Becherreihe getroffen werden muss. Ihr könnt auch verschiedene Wurftechniken vorher abklären. Von Schmetterbällen würde ich aber abraten – siehe Tipp.
Achtung, das Spiel ist für Menschen mit Mysophobie – Angst vor Keimen -definitiv nicht geeignet!
Klassiche Spiele
Jenga – irgendwie selbsterklärend. Fällt der Turm, gibt es ein Schnapserl. Eventuell stehen sich motorisches Koordinationsgeschick und Alkohol diametral entgegen. Man weiß es nicht. Soll es zügiger gehen mit dem Alkohol, könnt ihr die Bausteine mit eigenen Regeln beschriften. Beispielsweise, trinke einen Shot und hüpfe dabei auf einem Bein. Wird der Stein sauber heraus gezirkelt, gilt es die Regel zu befolgen. Diese Variante gibt es auch schon fertig zu kaufen, aber eigene Regeln machen doch irgendwie mehr Spaß.
Mensch ärgere dich nicht – dafür braucht ihr nur das übliche Brettspiel und schon kann es losgehen. Erkenntnis aus unserer WG: glasklare Regeln sind äußerst vielfältig auslegbar. Wider Erwarten. Und sie werden immer flexibler, je länger das Spiel dauert. Das trug in unserem Fall allerdings erheblich zur Stimmung bei. Nun, egal wie, immer wenn eine:r zurück auf den Start musste, wird ein Schlückchen getrunken.
Ihr habt jüngere Geschwister oder seid selbst noch stolze Besitzer von so großartigen Spielen wie Lotti Karotti oder Krokodil beim Zahnarzt? Wunderbar! Der Vorteil von derartigen Kinderspielen liegt ganz klar auf der Hand – sie setzen ein relativ niedriges kognitives Niveau voraus. Bei zunehmender Spieldauer ist das absolut von Vorteil. Außerdem machen sie derbe Spaß.
Ein richtiger Klassiker ist hier mittlerweile Looping Louie. Früher mal zur Kinder-Unterhaltung gedacht. Heute kaufen das mehr Erwachsene als Kinder.
Würfelspiel
Frau Horst - hierfür Bedarf es deutlich mehr Aufmerksamkeit und Konzentration. Bei Frau Horst handelt es sich um eines der komplexeren Trinkspiele. Dringend benötigt ihr dafür zwei Würfel. Wer es lustiger gestalten will, nimmt noch einen Hut und ein auffälliges Accessoire dazu. Der Witz an dem Spiel sind die zahlreichen Regeln, die bei längerer Spieldauer und steiegendem Alkoholpegel ziemlich reinhauen. Beide Würfel werden geworfen:
- 7 – der Kandidat rechts vom Spieler muss trinken
- 8 – der Würfler muss trinken
- 9 – der Kandidat links vom Spieler muss trinken
- 1 + 3 – der Würfler wird zu Frau Horst und darf sich eine neue Regel ausdenken
- 5 + 6 die Accessoires bzw. der Hut muss getragen werden
- Pasch – Frau Horst muss die gesamt Augenzahl geteilt durch 2 trinken
Soweit noch nicht genug, es gibt noch ein paar Regeln mehr:
- Frau Horst darf nur gesiezt werden
- das Wort „Trinken“ ist tabu
- keine Gegenstände dürfen direkt von Spieler zu Spieler weitergegeben werden, sondern müssen zuvor auf den Tisch gelegt werden
- es dürfen keine Frage gestellt werden
- niemand darf seinen Einsatz verpassen
Wird gegen eine dieser Regeln verstoßen, muss getrunken werden. Je länger das geht, um so schwieriger wird es. Frau Horst zählt nicht umsonst zu den härteren Trinkspielen.
Macht doch eure eigenen Regeln! Seid kreativ und überlegt euch einfach zu einem Spiel eurer Wahl ein paar Insider-Regeln!
Welche Filme eignen sich für Trinkspiele?
Es gibt für wirklich jede Gemütslage den perfekten Film zum Trinkspiel. Praktisch an dieser Variante ist, dass ihr euer Trinkspiel ohne Zubehör starten könnt. Alles, was ihr benötigt, ist meistens schon da. Alkohol, Gläser und Fernseher finden sich in jeder noch so schlecht ausgestatteten Studentenbude.
Film-mäßig geht wirklich alles: du willst es martialisch und blutig, dann zieht euch „300“ rein. Jedes Mal, wenn einer Sparta schreit – hoch die Tassen. Eher romantisch und leicht weinerlich? Wie wäre es mit dem All-time-Favourite „Titanic“? Immer wenn der Name Jack oder Rose fällt, wird einer gehoben. Auch sehr schön, sobald jemand anmerkt, dass die Titanic unsinkbar ist, ein Schlückchen nehmen.
Tipp: Am allerallerallerbesten eignen sich die Filmreihen um Harry Potter und Herr der Ringe. Die Namen der Figuren fallen dermaßen oft in diesen Filmen, dass es ein wahres Fest ist. Immer wenn Sam oder Frodo genannt werden, oder wenn der Name Harry fällt, wird darauf angestoßen. Wetten, ihr kommt nicht bis zum Schluss?
Bei Herr der Ringe ebenfalls überdurchschnittlich oft vertreten:
- Frodo stolpert über irgendwas
- Frodo hat Angst
- Gollum sagt „Meine Schatz“
- Legolas schaut nachdenklich
- die Hobbits essen etwas oder haben Hunger
- Eskalationsstufe: der Ring wird erwähnt oder gezeigt
Auch bei Harry Potter gehen euch die Möglichkeiten nicht aus:
- Ron verbockt irgendwas
- Ron hat Angst
- Hermine weiß alles besser
- der Name von Voldemort, der nicht genannt wird
- der arme Snape steht als der Böse da
- kluge Ratschläge vom guten Dumbledore
- eine Katze oder etwas Pinkes taucht auf (viel Spaß bei „Harry Potter und der Orden des Phönix“)
- Eskalationsstufe: es wird gezaubert
Wir haben für euch noch eine kleine Top-List mit Filmen für einen feuchtfröhlichen Abend aufgestellt.
- sämtliche James Bond Filme – sobald der Name fällt
- alle Sissi Filme, jedes Mal, wenn jemand „Sissi“ oder „Franz“ sagt
- The Big Lebowski, ein Klassiker!, trinkt der Dude, trinkt auch ihr
- Goodfellas, flucht einer, wird getrunken
- Madagascar, seht ihr einen Pinguin, solltet ihr anstoßen
- Star Wars, erleuchtet ein Laserschwert ist es Zeit für ein hochprozentiges Getränk, dasselbe bitte, wenn die Macht erwähnt wird
- The Fast & the Furious – hey ein Auto, da trinken wir drauf, nobler: immer wenn einer das Wort Familie sagt
- Jurassic Park, da steht ein Dino, da trink ich kurz nen Vino
- Shaun of the Dead, Zombies im Anmarsch, da hilft nur Schnaps oder immer wenn eine der Hauptfiguren selbst ein Bier trinkt
- Rambo, immer wenn einer stirbt, nehmt ihr zum Abschied ein Schnäpschen
Bonus: The World’s End – trinken die Jungs ein Bier, trinkt auch ihr!
Strategische Erweiterung: Sobald ein Akteur „Eure Majestät“ in einem der Sissi-Filme verlauten lässt, stehen alle geschlossen auf und skalieren „Lang lebe die Kaiserin!“ und stoßen an.
Habt ihr den Abend eher so semi-gut überstanden und merkt am nächsten Morgen, dass es wohl doch etwas zu viel war, haben wir hier das perfekte Katerfrühstück für euch.
(CHHI)