Im Gespräch

Vom Erzieher & Lehrer zum Entwickler bei Lateral Studio

STUDENTpartout hat den Gamedesigner und Toolentwickler Beat Bänziger auf der Gamescom 2023 getroffen. (Foto: © THWA)
STUDENTpartout hat den Gamedesigner und Toolentwickler Beat Bänziger auf der Gamescom 2023 getroffen. (Foto: © THWA)
Didaktik meets Gamedesign: Im Interview mit uns spricht der Schweizer Beat Bänziger über seinen Weg von der Schule in ein Unternehmen, das sich mit der Entwicklung von Lernspielen auseinandersetzt. 
Freitag, 08.09.2023, 11:00 Uhr, Autor: Thiemo Welf-Hagen Wacker

Hallo Beat, wie hast du den Weg in die Gaming-Branche gefunden?

Ich habe zuerst als Erzieher und Grundschullehrer in der Schweiz gearbeitet, wollte ursprünglich schon einmal mit 16 Jahren an die Games Academy nach Berlin, aber habe es damals nicht übers Herz gebracht, mein Umfeld in der Schweiz zu verlassen. 

Doch während der Corona-Pandemie habe ich mir einen Ruck gegeben und bin nach Berlin gezogen, um dort mein Studium Gamedesign an der Games Academy zu beginnen. 

Wieso ausgerechnet die Game Academy in Berlin?

Ich war vorher an zahlreichen Hochschulen und Unis unterwegs und ich hatte einfach keine Lust mehr darauf, 90 Prozent meines Studiums im Hörsaal zu verbringen und mich nicht mit den Themen auseinanderzusetzen, die mich nicht oder nur wenig interessierten.

Die Games Academy hatte den großen Vorteil, dass die Dozierenden allesamt aus der Gaming-Industrie kamen. Das heißt: Der praktische Bezug war auf jeden Fall da, denn die Dozierenden haben uns direkt aus dem Studio unterrichtet. 

Welche Vorteile hatte diese Art des Studierens?

Der große Vorteil war, dass sie uns auf diese Weise exakt die Tools zeigen konnten, die in der Branche aktuell zum Einsatz kommen. Sie haben uns die Grundlagen vermittelt und der Rest war dann mehr so learning by doing.

Was meinst du genau?

Man macht jedes halbe Jahr Projekte, bei denen man ein Team zusammenstellt und gemeinsam ein Spiel entwickelt, an dem man lernt.

Welche Eigenschaften braucht man, um sein Studium im Gamedesign erfolgreich abzuschließen?

Wenn du dich wirklich für das Thema Gaming und einen Studiengang interessierst, der dir den Einstieg in die Gaming-Branche ermöglicht, solltest du viel Zeit mitbringen, denn viel Arbeit für die Entwicklung von Spielen fällt in die Freizeit. 

Darüber hinaus ist das Netzwerken unglaublich wichtig, denn die Gaming-Community ist nicht sonderlich groß. Und du musst den Ehrgeiz haben, eigenverantwortlich zu studieren und dir deine Schwerpunkte selbst zu suchen.

Es ist nicht so, dass du nur dasitzt und dir alles beigebracht wird, sondern du musst selbst aktiv werden. 

Was machst du aktuell beruflich?

Ich arbeite im E-Learning-Bereich. Schon während meines Studiums habe ich bei Lateral Studio angefangen, ein Unternehmen, das den Anspruch hat, Didaktik und Gaming miteinander zu kombinieren.

Nach meinem Abschluss wurde ich von der Firma übernommen. Das heißt: Ich arbeite jetzt in einem Feld, in dem ich das, was ich vorher im Didaktischen gemacht habe, mit meinen Fähigkeiten aus dem Studiengang Gamedesign verbinden kann.

Wie kann ich mir das vorstellen?

Momentan entwickeln wir noch keine Spiele für den E-Learning-Bereich, aber das soll kommen. Im ersten Schritt ging es darum, die Seite aufzubauen, die man sich wie eine Online-Plattform vorstellen kann. 

Dort können sich Studenten einloggen. Sie finden auf der Plattform ein Cockpit mit einer Übersicht von verschiedenen Aufgaben vor, die sie erledigen können. Gleichzeitig können Lehrpersonen auf der Plattform online Inhalte herstellen und zum Verkauf anbieten oder anderen Dozierenden zugänglich machen.

Wir wollen allerdings künftig Lehrpersonen Tools zur Verfügung stellen, mit denen sie einfache „Point and Click Adventure“ erstellen können, um didaktische Inhalte spannender vermitteln zu können.

Diese sollen dann wie Rollenspiele funktionieren und die Spieler in eine Situation versetzen, in der sie in gewissen Situationen Entscheidungen treffen müssen.

Es geht dabei darum, dass die Schüler auf diese Weise individuelle Lernerfahrungen machen und sich so über den vermittelten Stoff besser austauschen können.

 Vielen Dank für das Gespräch!

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(THWA)

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