Wie gefragt sind Jobs im Ausland?
Immer mehr Deutsche sind offen dafür, im Ausland zu arbeiten, vor allem innerhalb Europas. Ob um Sprachkenntnisse zu vertiefen, mehr Berufserfahrung zu sammeln oder um auszuwandern – die Gründe sind vielfältig. Über das wieso, wohin und was, klären wir hier auf. Und natürlich haben wir auch praktische Tipps, falls du auch mal im Ausland arbeiten willst!
Übersicht: Arbeiten im Ausland
Von Herbst 2024 bis Januar 2025 hat die Plattform für Jobs und Arbeiten im Ausland, Auslandsjob, eine Umfrage zu genau dem Thema durchgeführt und Präferenzen bei der Land- sowie Jobauswahl genauso wie die Motivation für den Wechsel abgefragt. Knapp 2300 Menschen haben an der Umfrage teilgenommen, 47,1 % davon im Alter zwischen 18 und 29 Jahren, darunter auch 14,1 % Studierende. Zusammen mit euch sehen wir uns mal die Ergebnisse an:
Die beliebtesten Länder
Innerhalb Europas liegt Spanien deutlich vorne: 34,4 % der Befragten würden dort gerne arbeiten. Auch Italien, 17,5 %, Portugal, 17,4 % und die Schweiz mit 15,6 % scheinen sehr beliebt zu sein. Dicht gefolgt von Griechenland, Norwegen und Großbritannien.
Außerhalb von Europa macht die USA mit 24,7 % das Rennen. Den zweiten Platz des Beliebtheitsgrades teilen sich Australien und Kanada mit 21,6 %. Und auch in Neuseeland, Thailand und Japan können viele sich vorstellen zu arbeiten.
Funfact: Favoriten nach Geschlecht
Schaut man sich die Antworten nach dem jeweiligen Geschlecht der Teilnehmenden an, gibt es leichte Unterschiede. Zwar steht Spanien allgemein auf Platz eins, bei den Frauen aber gefolgt von Italien und Griechenland, bei den Männern von Portugal und der Schweiz.
Die gefragtesten Jobbereiche
Aber in welchem Gebiet wollen die Ausland-Interessierten denn arbeiten? Auch auf diese Frage gibt es eine deutliche Antwort: 37,8 % sind da ganz offen.
Top 5 Branchen, in denen Jobs besonders attraktiv scheinen:
- Natur und Umwelt, 22,4 %
- Gastronomie und Hotellerie, 20,8 %
- Tourismus und Animation, 20,5 %
- Handwerk und Industrie, 17,5 %
- Kundenservice und Support, 17,1 %
Good to know
Nur 12 % der Befragten bevorzugen das Arbeiten aus dem Remote/Homeoffice, die Mehrzahl, 31,5 %, wollen längerfristig in Präsenz arbeiten oder eine Mischung aus Präsenz- und Remote-Arbeitszeit, 30,5 %. Das heißt: knapp 60 % würden für den Job im Ausland auswandern.
Wieso eigentlich im Ausland arbeiten?
Einfach so Job und Land wechseln, macht eigentlich niemand. Was also sind die Gründe? Für 65,7 % ist die größte Motivation an einem Auslandsjob kulturelle und sprachliche Aspekte auszubauen, 55,9 % wollen einen Tapetenwechsel und für 44,9 % ist klar: einfach raus aus Deutschland.
Auch für die Aussicht auf mehr Gehalt und dementsprechend mehr finanzielle Stabilität und positive Auswirkungen auf den Lebenslauf und die berufliche Laufbahn denken einige über einen Job im Ausland nach.
Besser Karrierechancen? Ganze 80 % der Umfrage-Teilnehmenden sind davon überzeugt, dass berufliche Erfahrung außerhalb von Deutschland ihre Karrierechancen verbessert.
Was beachten, wenn du im Ausland arbeiten willst?
Innerhalb der EU ist es eigentlich ziemlich einfach im Ausland zu arbeiten, denn du
- brauchst keine Genehmigung dafür,
- kannst dort hinziehen (musst du aber nicht),
- und hast durch deinen Arbeitsplatz dieselben Rechte wie Staatsbürger:innen des Landes, in dem du arbeitest.
Wichtig! Wenn du Deutschland länger als drei Monate verlässt und dich in der Zeit in nur einem anderen EU-Land aufhältst, musst du dich in diesem melden, bzw. anmelden.
Das hat aber erstmal nichts mit deinem Hauptwohnsitz zu tun!
Du solltest dafür sorgen, dass
- deine Arbeitszeugnisse und -qualifikationen in dem Land, in dem du arbeiten willst, anerkannt werden oder sie anerkennen lassen.
- du dich rechtzeitig mit dem Thema Sozialleistungen auseinandersetzt, denn in der EU gibt es je nach Land verschiedene Sozialversicherungssysteme mit großen Unterschieden – das betrifft nicht nur Arbeitslosigkeit, sondern auch die Elternschaft, das Kindergeld und die Rente.
In welchem Land zahlst du Steuern?
Grundsätzlich in dem Land, in dem du ‚lebst‘ und dich länger als 6 Monate im Jahr aufhältst, also dein Hauptwohnsitz. Er gilt dann nicht nur als hauptsächlicher, sondern auch als dein ’steuerlicher Wohnsitz’ und darf deine Einkünfte, weltweit – nicht nur europaweit, besteuern.
Wie sieht es aus, wenn du außerhalb der EU arbeiten willst?
Informier dich darüber,
- ob du in deinem Wunsch-Arbeitsland ein Visum benötigst, bspw. Arbeitsvisum, und wie lang es gültig ist. Denn in vielen Ländern ist die Arbeitserlaubnis für ausländische Kräfte zeitlich begrenzt, bzw. muss nach einem bestimmten Zeitraum wieder neu beantragt werden.
- ob deine Abschlüsse und/oder anderen Qualifikationen anerkannt werden, bzw. wie du sie anerkennen lassen kannst.
- welches Sprachlevel du für den Jobbereich brauchst, den du in dem Nicht-EU-Land ausführen möchtest.
- wie Steuern und Sozialleistungen dort gehandhabt werden.
- wie sich das Verhältnis von Gehalt und Lebenshaltungskosten gestaltet – denn auch das kann sich stark von Deutschland unterscheiden.
Tipp! Mach dich mit den kulturellen Unterschieden und Gepflogenheiten des Landes vertraut, bspw. Arbeitskultur, Arbeitsmentalität, Erwartungshaltung von Arbeitgeber:innen an Mitarbeitende etc.
(auslandsjob/european-union/deutsche-im-ausland/SALI)