Berufswahl

Welcher Beruf passt zu dir?

Junger Mann steht vor verschiedenen Wegweisern und fast sich an den Kopf -Comic-Style.
Die richtige Berufswahl kann erstmal überfordernd wirken. (Foto: ©stock.adobe.com(Mykyta)
Ob vor, während oder nach dem Studium, irgendwann kommt die Frage auf, was du (haupt-)beruflich machen willst. Wir unterstützen dich bei der Entscheidung.
Freitag, 24.05.2024, 12:00 Uhr, Autor: Sandra Lippet

Keine Ahnung, was du nach dem Studium machen sollst? Wie du deine Fähigkeiten einsetzen, deine Wünsche erfüllen kannst – aber trotzdem in der Lage bist, genug Geld zu verdienen, um ein angenehmes Leben zu führen und dir ab und zu mal was leisten zu können?

Damit bist du nicht alleine. Die passende Berufswahl ist nicht immer leicht zu treffen. Genau deswegen haben wir dir ein paar Tipps und Tricks zusammengestellt, um dich dabei zu begleiten.

Wie treffe ich die richtige Berufswahl?

First of all: eigentlich gibt es weder ‚richtig‘ noch ‚falsch‘ bei deiner Jobentscheidung. Und grundlegend kannst du auch nicht viel ‚falsch‘ machen, denn vor allem der erste Beruf wird nicht dein letzter sein – und auch, wenn du dich durch dein Studium, deine Nebenjobs, Werkstudierendenstellen oder Praktika schon in einen Bereich eingearbeitet hast, heißt das nicht, dass du ihn für den Rest deines Lebens nicht verlassen kannst.

Wählst du also als ersten Vollzeitjob nach dem Studium etwas, das dir nicht so taugt, ist das nicht das Ende der Welt. Wieso? Weil du dadurch dann immerhin gelernt hast, was eben nicht das ‚Richtige‘ für dich ist. Und manchmal muss man aus der Fülle an Möglichkeiten einfach ein paar aussortieren, um das zu finden, was einem persönlich wirklich gefällt.

Damit du aber rausfinden kannst, was dir für deinen beruflichen Alltag und deine berufliche Zukunft wichtig ist, solltest du dich erstmal mit dir selbst auseinandersetzen und dir über bestimmte Dinge klar werden.

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Welche Fragen sollte man sich für die richtige Berufswahl stellen?

Weit vor der Jobsuche und noch bevor du dir über alle Möglichkeiten klar wirst, die du durch dein Studium und Co. haben wirst, ist es elementar, dass du dir selbst ein paar Fragen beantwortest – und dabei natürlich ehrlich zu dir bist.

Denn nur, wenn du dich und alles, was dich ausmachst, bestmöglich kennst und einschätzen kannst, kannst du nach einem Beruf suchen, der zu dir passt oder eben ‚richtig‘ für dich ist. Also versuch dir mal die folgenden Fragen zu stellen und spontan und frei raus darauf zu antworten:

Deine Fähigkeiten & Stärken – was kannst du?

Nicht immer geht es bei einem Job darum, was du alles weißt oder gelernt hast. Klar spielt das eine Rolle, aber wichtig ist auch, was du kannst. Damit meine ich: worin bist du gut? Besitzt du ein fotografisches Gedächtnis, kannst gut mit Zahlen umgehen, bist stressresistent, sehr eigenständig in deinem Handeln oder kannst dich sehr lange auf eine Sache konzentrieren? Das können alles Fähigkeiten sein, die dir auch beruflich weiterhelfen und die du in dem passenden Job bestmöglich einsetzen kannst.

Deine Stärken bestimmen auch immer deine Uniqueness, die vor allem in der Bewerbungsphase gefragt ist. Egal, für welchen Job du dich bewirbst, spätestens im Vorstellungsgespräch wirst du nach deinen Stärken und Fähigkeiten gefragt werden – also: Was genau sind deine Stärken?

Was dich ausmacht, ist nie lapidar!

Du magst Ordnung, bist viell. sogar perfektionistisch oder planst unglaublich gerne? Du bist offen und kannst gut auf Menschen zugehen, knüpfst schnell Kontakte oder besitzt die Gabe andere von deinen Argumenten zu überzeugen? Auch und vor allem die kleinen Dinge, die du gut kannst, sind wertvoll!

Deine Persönlichkeit & Erfahrungen – wer bist du?

Kommen wir zu der zweiten Frage: wer genau bist du? Das ist keine leichte Frage und viele – auch erfahrene Menschen – können sie nicht aus dem Stegreif beantworten. Das ist okay, denn das Leben ist ein Entwicklungsprozess. In diesem Prozess kannst aber nur du sagen, wo du dich gerade befindest und was dich als Person definiert.

Bist du ruhig oder eher kommunikativ? Ziehst du deinen Schreibtisch und Alleinarbeit im Homeoffice einem modern eingerichteten Großraumbüro vor oder nicht? Bist du stressresistent oder wirst du schnell unruhig? – Das sind Dinge, die deine Persönlichkeit ausmachen.

Eine große Rolle spielt natürlich auch, welche Erfahrungen du bis jetzt gemacht hast und wie dich diese geprägt haben. Bist du erhobenen Hauptes aus Herausforderungen gegangen oder haben dich gewisse Situationen verängstigt? Was hast du daraus gelernt, welches Wissen willst du noch vertiefen, welche Erfahrung möchtest du lieber nicht nochmal machen?

Das kann den Umgang mit Studienbedingungen betreffen, Erkenntnisse, die du aus deinen Nebenjobs erhalten hast oder Einblicke aus Praktika. Das alles gibt dir einen guten Blick auf dich selbst und die Bedingungen, unter denen du später mal arbeiten möchtest – oder es dir jedenfalls vorstellen kannst. 

Deine Erwartungen & Wünsche – was willst du?

Das Berufsleben ist zwar (leider) weder ein Ponyhof noch ein Wunschkonzert, aber es ist sehr wichtig dich rechtzeitig damit auseinanderzusetzen, was du willst. Wo möchtest du hin, in welchem Bereich kannst du dir eine Jobperspektive imaginieren?

Wieso ist das wichtig? Manchmal kann man nur auf etwas hinarbeiten, wenn man ein Ziel hat. Das motiviert und macht auch bewusst, was man alles auf dem Weg dahin tun muss. Aber natürlich muss dein Ziel nicht von Anfang an klar definiert sein und für immer feststehen – nur eine Richtung wäre schon hilfreich.

Was du willst, solltest du dich auch in Bezug auf deine zukünftige Arbeitsstelle fragen. Möchtest du viel auf Geschäftsreisen gehen oder von einem festen Standort aus arbeiten? Wie viele Stunden pro Woche willst du arbeiten, wie viel Freiraum bei der Arbeitszeitgestaltung haben? Was willst du mit deinem Job erreichen, welche Aufstiegschancen willst du nutzen können?

Ich weiß: Das sind wirklich extrem viele Fragen – und du musst nicht alles davon sofort beantworten können, lass dir Zeit. Sie sollen dir nur einen Einblick geben, dass du vermutlich eben nicht von heute auf Morgen deine komplette berufliche Zukunft und deinen ‚Traumjob‘ planen kannst, sondern dass das Zeit braucht, die du dir auch nehmen solltest. 

Halte deine Antworten schriftlich fest

Schreib dir auf, was dich ausmacht, was du kannst, was du willst – so kannst du nämlich immer wieder zu deinen Notizen zurückkehren und sie validieren. Mit der Zeit wird sich ein ziemlich klares Bild ergeben!

Was ist für dich das Wichtigste bei der Berufswahl?

Auch darüber solltest du schon vor oder jedenfalls bei der Jobsuche nachdenken. Nicht, dass dein Beruf dich genau in diesen Dingen beschneidet und dir dadurch von Anfang nicht gefällt.

Möchtest du möglichst viel Einstiegsgehalt haben, schnell die Karriereleiter hochklettern oder entspannt ins Berufsleben starten? Wie wichtig ist dir die Work-Life-Balance, regulär an Wochenende freizuhaben und zu festen Zeiten Feierabend machen zu können?

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Ist für dich das Wichtigste, dass dein Job einen Sinn hat und du abends das Gefühl hast, du hast die Forschung bereichert oder Menschen wirklich geholfen, etwas verändert? Was dir wirklich wichtig ist, kannst nur du beantworten.

Was tun, wenn man nicht weiß, welcher Job?

Okay, du hast dir Antworten auf die Fragen überlegt, bist deine beruflichen Einblicke und Erfahrungen durchgegangen, hast viell. sogar nochmal in die Jobperspektiven deines derzeitigen oder zukünftigen Studiums gesehen und hast noch immer keine Ahnung, was du beruflich machen möchtest/kannst?

Keine Panik, genau dafür gibt es Anlaufstellen und diverse Beratungsangebote. Die nützlichsten findest du hier auf einen Blick:

  • Career Center deiner Uni: Du kannst mit Mitarbeitenden online einen Termin vereinbaren und ihn dann direkt vor Ort wahrnehmen. In einem oder mehreren persönlichen Gesprächen wirst du dann über deine beruflichen Perspektiven beraten – die Mitarbeiter:innen sind geschult darin, dir auch Optionen aufzuzeigen, an die du viell. gar nicht gedacht hast und können dich auch an andere Stellen weiterverweisen oder dir sogar aktiv bei der Praktikums- oder auch der Jobsuche helfen.
  • Job-Talks: Oft bieten diverse Lehrstühle sog. Job-Talks an, um ihren Studierenden Einblicke in die beruflichen Möglichkeiten zu geben, die sie mit dem Studienfach haben. Dafür werden ehemalige Student:innen eingeladen, die schon mehrere Jahre arbeiten und über ihre Jobs berichten. Du kannst dir anhören, ob der Berufsbereich etwas für dich wäre, Fragen stellen und dich mit den Redner:innen connecten. 
  • Bundesagentur für Arbeit: Eine wirklich sehr gute Anlaufstelle für Karrierefragen ist die Agentur für Arbeit. Dort kannst du nicht nur Beratungsgespräche wahrnehmen, sondern dich über die Homepage online mit deiner Jobsuche auseinandersetzen. Du findest dort sehr nützliche und komplett kostenlose Online-Tests zur Berufswahl, deinen Fähigkeiten, deinen Kompetenzen und Co. – probier das wirklich mal aus.
  • Praktika oder Schnupper-Tage: Auch einfach mal machen, anstatt zerdenken, kann dir dabei helfen einen Job zu finden, der dir taugt. Mach doch mal in beruflichen Bereichen, die du interessant findest, Praktika oder versuch über Freund:innen, Bekannte oder Familie Berufsperspektiven zu erforschen, indem du sie fragst, ob du sie mal einen Tag durch ihren Job begleiten kannst.

Funfact

Ich habe alle Online-Test der Agentur für Arbeit für dich getestet - und die Ergebnisse waren wirklich passend. Denn als Jobs, die für mich am geeignetsten wären, wurden Redakteur:in und Journalist:in angegeben. Und ich bin sehr zufrieden mit meiner Berufswahl. Also ich mein ja nur … 

(Bundesagentur für Arbeit/SALI)

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