How to

Bewerbungsgespräch rocken

Junger Mann im Anzug vor Bürogebäude, der sich über positives Bewerbungsgespräch freut.
Wie du dich beim Vorstellungsgespräch präsentierst, kann darüber entscheiden, ob du den Job bekommst. (Foto:© stock.adobe.com/Prostock Studio)
Du wirst zum Vorstellungsgespräch eingeladen? Das ist toll, nur wie kriegst du das bestmöglich hin? Wir helfen dir bei der Vorbereitung!
Mittwoch, 01.02.2023, 10:02 Uhr, Autor: Sandra Lippet

„Die eigene Präsentation ist alles!“ – stimmt, aber das ist nicht das Einzige, auf das du bei deinem Bewerbungsgespräch achten solltest. Wir haben ein paar Tipps zur Vor- und Nachbereitung, Durchführung und No-Gos

Richtig vorbereiten

Das Vorstellungsgespräch ist der nächste wichtige Schritt auf dem Weg zu deinem (Traum-)Job. Einfach hinfahren und auf das Beste hoffen, solltest du aber nicht. Je besser du dich auf das Gespräch vorbereitet, desto informierter und auch entspannter kann dich das wirken lassen.

Informiere dich

Du solltest dich über das Unternehmen informieren, das heißt über die Firmenpolitik, -grundsätze, Philosophie, Nachrichten rund um das Unternehmen und Co. Das kannst du meistens problemlos über die Website der Firma tun. Was nützt dir das? Bei bestimmten Fragen im Vorstellungsgespräch kannst du auf dieses Wissen zurückgreifen und so signalisieren, dass du dich wirklich für das Unternehmen interessiert – immerhin hast du dich in deiner privaten Zeit dazu informiert.

Auch die Stellenbeschreibung solltest du nochmal gründlich durchgehen. Versuch so viele Parallelen wie möglich zwischen den Anforderungen und deinen Fähigkeiten zu finden; mach dir nochmal bewusst wieso du diesen Job willst und wieso du denkst, dass du gut auf die Position passen würdest. 

Übe das Gespräch

Du kannst das Vorstellungsgespräch vorab üben. Dazu musst du nicht hellsehen können, bestimmte Fragen wie „Wieso interessieren Sie sich für die Stelle? Was macht ihre Arbeitsweise aus? Wo liegen Ihre Stärken/Schwächen?“ werden nahezu immer gefragt. Darauf kannst du mit Freund:innen oder Bekannten schon Antworten finden, indem du das Gesprächsszenario mit ihnen übst. 

Was bringt das? Es gibt nicht umsonst das Sprichwort "Übung macht den/die Meister:in". Je besser du auf verschiedene Gesprächssituationen und Fragen eingehen kannst, desto entspannter wirst du mit der Zeit. Auch das wird dir für das echte Gespräch helfen. 

Wie kommst du zum Gespräch?

Mache dir rechtzeitig über die Anfahrtsmöglichkeiten Gedanken und plane einen ordentlichen Puffer ein. Zum Vorstellungsgespräch zu spät zu erscheinen, ist ein großes No-Go. Da wird dir auch eine reale Zugverspätung als Begründung kaum helfen – du hättest ja sicherheitshalber einen Zug früher nehmen können.

Pünktlichkeit ist so enorm wichtig, weil du damit zeigst, dass dich die Stelle so interessiert und du sie so gerne haben möchtest, dass du dich auch wirklich bemühst. 

Was ziehst du an?

Die richtige Kleidung für ein Vorstellungsgespräch zu finden, ist nicht leicht. Denn einerseits solltest du dich nicht verkleiden, andererseits solltest du schon ordentlich bis schick angezogen sein. Wichtig ist es auf jeden Fall, dass du dich passend für die Branche anziehst, das heißt, dass du für einen Bürojob nicht unbedingt im T-Shirt und für eine Stelle im Museum nicht unbedingt in Hotpants auftauchen solltest. 

Sauber und seriös – so solltest du aussehen. Klassiker, die nie wirklich schlecht sind, sind einfarbige (nicht knallbunte) Blusen/Hemden, dunkle Jeans oder Stoffhose und bei Bedarf ein schicker Blazer/ein Sakko. 

Im Gespräch

Auch im Gespräch, solltest du auf ein paar Dinge achte, um es wirklich zu rocken. Aber wie sollst du auftreten und wann ist ehrlich zu ehrlich?

Der erste Eindruck zählt

Deine Vorstellung beginnt nicht erst im Gespräch, sondern eigentlich schon, sobald du das Gebäude betrittst. Hier triffst du nämlich schon auf potentielle neue Arbeitskolleg:innen – und diesen solltest du freundlich begegnen, das heißt lächeln und grüßen.

Manche Personaler:innen fragen nach dem Gespräch auch andere Mitarbeitende nach einer Einschätzung über dich – und wenn du zu allen höflich und freundlich bist und einen sympathischen Eindruck machst, kann das definitiv nicht schaden. 

Authentisch und ehrlich

Im Gespräch ist es nicht nur wichtig, dass du selbstbewusst wirkst – nicht überheblich, sondern selbstbewusst – sondern auch authentisch. Das heißt, du solltest auf alle Fragen so ehrlich wie möglich antworten. Unwahrheiten kommen sowie irgendwann ans Licht. Dabei geht es nicht darum, dass du jede Frage perfekt beantwortest, sondern dass du ehrlich und sympathisch antworten kannst.

Auch verstellen solltest du dich nicht, denn wenn du den Job wirklich bekommst, kommt auch dein eigentlicher Charakter irgendwann einmal raus. 

Denk auch beim Gespräch nochmal an die Stellenausschreibung, deine Auseinandersetzung damit und deine Gesprächs-Übung. Welche Parallelen hast du zwischen deiner Berufserfahrung und der Stelle gesehen, worin liegen deine Stärken? Versuche, das möglichst gut rüberzubringen.

Fragen stellen

Auch du darfst Fragen stellen. Vor allem am Ende des Gesprächs wird dir diese Möglichkeit oft gegeben – und du solltest sie annehmen. Fragen zu stellen zeigt, dass du wirklich Interesse an dem Unternehmen/der Stelle/dem Team hast – und auch das kann sich positiv auswirken.

Deine Fragen sollten aber natürlich sinnvoll sein und am besten nicht nur mit ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ beantwortet werden können. So bleiben sie konstruktiv und du bekommst mehr Inhalt zur Antwort.

No-Gos

  • Schalte schon vor dem Gespräch dein Handy auf Flugzeugmodus oder aus – während eines Vorstellungsgespräches sind unnötige Geräusche oder Anrufe total daneben, v.a. weil du sie leicht vermeiden kannst.
  • Nimm dir Zeit für das Gespräch und schau nicht dauernd auf die Uhr. Sonst könnte dir ausgelegt werden, dass du ungeduldig bist, dir keine Zeit nehmen möchtest oder etwas Besseres vorhast – und das wird dir definitiv nicht positiv angerechnet werden.
  • Achte auf deine Gestik: die Arme verschränken, an den Fingernägeln kauen oder höhnisch lachen – das alles sendet keine guten Signale an dein Gegenüber aus.

Und danach?

Wenn das Gespräch aus deiner Sicht sehr gut gelaufen ist, kannst du dich nachträglich nochmal per E-Mail dafür bedanken. Das hinterlässt einen sehr guten Eindruck.

Warte geduldig ab, bis du etwas von der Firma hörst – das kann manchmal etwas dauernd. Natürlich kannst du nach einer Weile auch selbst nachfragen, aber das solltest du nicht zu früh, sonst könnte dir das als Ungeduld ausgelegt werden.

Solltest du eine negative Rückmeldung bekommen haben, sei nicht zu enttäuscht. Das muss nicht heißen, dass du nicht gut genug warst oder das Gespräch nicht gerockt hast, manchmal ist nur einfach jemand besser als du. 

(IHK/Ingenieur/SALI)

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