Exhausted

Burnout, depressive Verstimmung, Depression – und jetzt?

Student, der erschöpft im Bett liegt und in die Kamera sieht.
Auch auf deine psychische Gesundheit solltest du achten – und dir helfen lassen, wenn du nicht mehr weiter weißt. (Foto: © stock.adobe.com/ Tatyana Gladskih)
Du kommst wortwörtlich nicht mehr aus dem Bett? Was du tun kannst, um aus dem psychischen Down wieder aufzutauchen.
Sonntag, 27.11.2022, 12:00 Uhr, Autor: Sandra Lippet

‚Das geht schon wieder vorbei‘, ‚es ist normal mal ein Down zu haben‘, ‚lass dich nicht so hängen‘ – wenn dir schon mal alles zu viel war, du komplett fertig mit der Welt warst und nicht weiter wusstest, hast du mindestens einen dieser Sprüche schon mal gehört. Diese Floskeln sind zwar vermutlich gut gemeint, sie werden dir aber nicht helfen, wenn es dir psychisch wirklich mies geht. 

Nimm deine Verfassung ernst, hör auf deinen Körper. Wenn du wirklich das Gefühl hast, dass etwas gerade nicht stimmt, dass du müder bist als sonst, gereizter, unmotivierter und manchmal fast schon lustlos – dann solltest du dir überlegen etwas dagegen zu tun oder dir Hilfe zu holen. Denn dann könnte nämlich eine oder mehrere der folgenden Diagnosen auf dich zutreffen.

Burnout – was ist das?

Ausgebrannt – damit wird in der Regel Burnout bezeichnet. Dabei versteht man eine körperliche sowie emotionale Erschöpfung. Grundlegend kann man sagen: es fühlt sich alles zu viel an und Betroffene haben das Gefühl an den Aufgaben und Erwartungen – spielt keine Rolle, ob beruflich oder privat – zu zerbrechen.

Ein Burnout zeigt sich schleichend, entsteht über einen längeren Zeitraum, ist aber meistens nur temporär – das heißt, es kann recht schnell wieder weggehen, wenn man sich darum kümmert.

Symptome:

  • du fühlst dich müde?
  • überfordert?
  • alles ist dir zu viel?
  • du hast das Gefühl deine Aufgaben ersticken dich?
  • du brauchst dringend eine Auszeit?

Wenn das auf dich zutrifft, könntest du ausgebrannt sein. Ob du aber wirklich an einem Burnout, einer depressiven Verstimmung oder einer Depression leidest, kann dir nur ein:e Ärzt:in diagnostizieren.

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Solltest du das Gefühl haben, du kommst noch mit der Situation klar und fühlst dich bereit selbst aktiv dagegen zu steuern, kannst du:

  • dir eine Auszeit in Form eines langen Wochenendes, eines Kurztrips, eines Urlaubes, eines Urlaubssemesters etc. nehmen, um aus der Situation rauszukommen, Abstand zu gewinnen, Kraft zu tanken und deine Energiereserven wieder aufzufüllen
  • eine oder mehrere Aufgaben, Kurse, Verpflichtungen pausieren oder aufgeben. Wenn sich alles zu viel anfühlt, ist es das meistens auch. Du solltest dann ein wenig runterfahren und dir mehr Zeit für dich und deine Entspannung einräumen
  • dir mehr Zeit für dich nehmen: zum Schlafen, entspannen, um Dinge zu tun, die dich glücklich machen und dir wieder Energie geben

Sollte nichts davon funktionieren oder du schon das Gefühl haben, dass du alleine nicht mehr zurechtkommst, dann such dir Hilfe. Psychische Gesundheit ist mindestens genauso wichtig wie die körperliche. Nimm deine Beschwerden ernst und such dir Unterstützung!

Die erste Anlaufstelle kann deine Hausärzt:in sein, oder die Beratungsstelle an deiner Uni. Sehr viel Hochschule bieten nämlich psychologische Beratung an und unterstützen dich beim Genesungsprozess!

Wichtig! Doktor Google oder Online-Tests können weder richtige Diagnosen stellen, noch dich effektiv beim gesund werden unterstützen. Wenn du das Gefühl hast du brauchst Hilfe, dann such bitte deine:n Ärzt:in auf und wühl nicht durchs Internet!

Depressive Verstimmung erkennen

Bei einer depressiven Verstimmung handelt es sich um eine abgeschwächte Form einer Depression – das macht sie aber nicht unbedingt weniger schlimm. Meist tritt sie saisonal – vor allem in den Herbst- und Wintermonaten – auf und kann sich von selbst wieder verbessern, muss sie aber nicht!

Symptome können sein:

  • Appetit- und Antriebslosigkeit
  • Erschöpfung und Müdigkeit
  • Magen-Darm-Probleme
  • schlechte Laune
  • Einschränkung sozialer Kontakte
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Depressive Verstimmungen können leicht bis mittelschwer sein – und auch wenn sie von alleine besser werden können, solltest du etwas dagegen tun oder dir helfen lassen. Wie beim Burnout kannst du durch Entspannung und das Ausüben von Aktivitäten, die dir Freude bereiten, dagegen wirken.

Auch ist es gut auf deinen Vitamin D und Serotonin-Haushalt zu achten, indem du regelmäßig an die frische Luft und in die Sonne gehst. 

Aber auch hier gilt: kommst du alleine nicht klar, brauchst du Hilfe! 

Depression ernst nehmen

Burnout und depressive Verstimmung können temporär sein, eine Depression ist das in der Regel nicht – dabei handelt es sich um eine psychische Erkrankung. Und die sollte man wirklich ernst nehmen.

Symptome sind:

  • dauerhafte Niedergeschlagenheit
  • längere Antriebslosigkeit
  • dauerhafte Unlust
  • kaum Motivation für irgendetwas
  • dauerhaftes soziales Desinteresse

Leidest du unter eine Depression, kommst du da alleine einfach nicht raus. Frühzeitige und regelmäßige Betreuung durch psychologische Hilfe, Therapien, oder Hilfsmittel, Tabletten, ist dann wichtig, um die Krankheit zu bekämpfen.

Richte dich an den/die Mediziner:in deines Vertrauens, schildere deine Symptome und lass dir helfen. Keine Angst, Depressionen werden ernst genommen. Aber wie bei jeder anderen Krankheit auch, gibt es Mittel und Wege sie wieder loszubekommen!

Schnelle Hilfsangebote

  • bundesweiter psychologischer/psychiatrischer Notfalldienst: 116; 117
  • Info-Telefon-Depression 0800 / 33 44 533

Solltest du akute Beschwerden haben und dich hilflos fühlen – ruf eine dieser Nummern an. Das Fachpersonal wird dir zuhören und dich beim weiteren Vorgehen unterstützen!

(Gesundheit GV/Medgate/deutsche Depressionshilfe/SALI)

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