Know-how

Umfragen erstellen und durchführen

Junge Frau, die auf Außengelände mit einem Pärchen eine Umfrage macht. Sie hält ein Clipboard in der Hand.
Für manche Studienarbeiten müssen Umfragen durchgeführt werden. (Foto: ©stock.adobe.com/Prostock-studio)
Für manche wissenschaftlichen Arbeiten reicht eine normale Recherche nicht aus: es wird eine Umfrage inkl. Auswertung gefordert. Wie das geht? 
Dienstag, 19.08.2025, 11:00 Uhr, Autor: Sandra Lippet

Thema, These, Recherche, Schreibarbeit, Korrektur und fertig – natürlich immer in Absprache mit den Dozierenden, aber so laufen Haus- oder Abschlussarbeiten in der Regel ab. Dasselbe Spiel in einem neuen Setting. Aber manchmal kommt noch etwas dazu: das Verfassen, Durchführen und Auswerten einer wissenschaftlichen Umfrage

Damit du auch auf diesem Gebiet Bescheid weißt und dich gut vorbereiten kannst, haben wir dir hier folgendes zusammengefasst:

Umfrage erstellen

Bei einer Umfrage handelt es sich im weitesten Sinne um eine Befragung zu einem bestimmten Thema. Teilnehmer:innen können dabei direkt, also persönlich, durch einen ausgedruckten oder digitalen Fragebogen ihre Meinung abgeben oder online über diverse Umfragetools. 

So ergibt sich in der Auswertung immer ein Stimmungsbild oder eine Tendenz. Je mehr Menschen bei der Umfrage mitgemacht haben, desto deutlicher und auch belegbarer sind die Ergebnisse. Falls gewünscht, kann man daraus dann auch Diagramme, Statistiken oder Co. erstellen. 

Man kann Umfragen für sehr viele verschiedenartige Erhebungen nutzen, bspw. um Wissen abzufragen, Trends nachzuvollziehen, Meinungen oder Einstellungen in Erfahrung zu bringen, sozial-gesellschaftliche Hintergründe zu klären oder auch um gesundheitliche Beeinträchtigungen, Diskriminierung und mehr abzufragen. 

Wichtig: Parameter definieren!

Vor einer Umfrage ist immer wichtig, zu klären: was soll das Ziel sein? Welche Fragen/Punkte sind elementar? Welche Zielgruppe soll befragt werden?

Wo braucht man Umfragen im Studium?

Meistens werden Umfragen innerhalb des Studiums in wissenschaftliche Arbeiten eingebaut – also in Hausarbeiten, Bachelorarbeiten und Masterarbeiten. Das ist aber nicht in allen Fächern der Fall, in der Literaturwissenschaft habe ich keine Umfragen machen müssen. Von Freundinnen, die Politikwissenschaften und Soziale Arbeit studiert haben, wurde das aber im Studienverlauf erwartet.

Es hängt stark von deinem Studium – also deinem Fach, dem Studienort und der Ausprägung ab -, ob du mit Umfragen in Berührung kommen wirst oder nicht. Vor allem in Bereichen, die viel mit Menschen, gesellschaftlicher Entwicklung, Praxisbezug oder empirischen Erhebungen zu haben, kann das schon mal der Fall sein.

Achtung! Je nach Fach, Betreuer:in und Aufgabenstellung können die Anforderung an eine Umfrage stark variieren. Sprich dich immer gut mit den Dozierenden und Mitstudierenden ab. 

Neben wissenschaftlichen Arbeiten, bei denen sie am häufigsten vorkommen, können Umfragen auch bei Folgendem auftauchen oder freiwillig genutzt werden für:

  • Vorträge und Referate: um Fragestellungen/Thesen zu untermauern oder den aktuellen Bezug zur praktischen Auseinandersetzung mit dem Thema aufzuzeigen. 
  • Moderationen und Kolloquien: bspw. als Grundlage für Diskussionen und wissenschaftliche Diskurse. 
  • Gruppenarbeiten: zur gemeinsamen Erarbeitung im Zusammenhang mit einer Gruppenarbeit oder einer Gruppen-Hausarbeit.
  • Essays oder Abstracts: auch schon in der Vorarbeit für längere wissenschaftliche Arbeiten können Umfragen genutzt werden.
  • Doktorarbeiten: je nach Promotionsbereich von weniger sinnvoll bis hin zu elementar. 

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Ganz gleich für welches Fach und mit welchen Anforderungen – grundlegend solltest du die folgenden Punkte bei einer Umfrage beachten.

  1. Steck dein (Forschungs-)Ziel ab: was möchtest du durch deine Umfrage herausfinden oder beweisen? Das solltest du schon davor ganz genau wissen, denn darauf baut sich alles andere auf: deine Zielgruppe, deine Fragen etc. Definiere im ersten Schritt also so akkurat wie möglich, was der Sinn deiner Umfrage ist.
  2. Lege Kriterien fest: sollen nur Studierende befragt werden oder nur Menschen einer bestimmten Altersgruppe oder einer bestimmten sozialen Schicht? Wie lange soll die Umfrage laufen? Möchtest du sie vor Ort durchführen, über eine Online-Plattform, per Mail...? Willst du offene Fragen stellen, Multiple-Choice-Fragen mit einer oder mehreren Antwortmöglichkeiten? Denk nicht nur darüber nach, nach welchen Parametern deine Umfrage inhaltlich aufgebaut werden soll, sondern auch wie du planst sie durchzuführen. 
  3. Überleg dir Fragen: vor allem hier solltest du dir Zeit lassen, das Wording mehrmals durchgehen, sicherstellen, dass alle Fragen verständlich sind und auch zur Zielgruppe passen etc.
  4. Such dir ein Umfrage-Tool aus: für die Erstellung gibt es viele kostenlose Angebote – einige davon findest du im nächsten Punkt dieses Artikels.
  5. Teste deine fertige Umfrage: wenn du mit dem Basteln und allem fertig bist, solltest du deine Umfrage nicht gleich unter die Leute bringen, sondern erstmal selbst testen. Wäre nämlich schade, wenn es an der Technik oder einem anderen Fehler scheitern würde. 
  6. Finde Teilnehmer:innen: solltest du nicht einfach auf dem Unigelände oder sonst wo draußen rumlaufen, sondern bspw. deine Umfrage per Mail versenden wollen, brauchst du die passenden E-Mail-Adressen oder musst anderweitig auf die Teilnahme an deiner Erhebung aufmerksam machen, damit genug Menschen deine Fragen beantworten. Wie du an die passenden Leute rankommst, solltest du dir jedenfalls rechtzeitig überlegen – ohne Antworten lässt es sich einfach schlecht auswerten. 
  7. Führe die Umfrage durch: das kannst du entweder persönlich vor Ort, alleine oder mit Unterstützung oder online. Wichtig dabei: immer freundlich, offen und dankbar sein, denn jede:r Teilnehmer:in hilft dir ja aktiv. 
  8. Werte die Ergebnisse aus: ist deine Umfrage vorbei, weil genug Leute daran teilgenommen haben oder der Umfragezeitraum abgelaufen ist, geht es daran, sie auszuwerten. Damit ist nicht mal unbedingt das Strukturieren der Ergebnisse gemeint, denn das können die meisten Tools, von denen du bestimmt eins nutzen wirst, selbst. Es geht eher um die Überprüfung, ob du dein Ziel erreicht, deine Anfangsfrage beantwortet hast, bzw. was du sonst noch mit der Auswertung machen magst. 

Ergebnisse in Forschungskontext/ Forschungsarbeit einbetten!

Vergiss nicht alles, was deine Umfrage ergeben hat, thematisch und wissenschaftlich in den Kontext deiner Erhebung mitaufzunehmen. Wo sind die Zusammenhänge? Was bringen die neuen Erkenntnisse? Oder sind die Erkenntnisse überhaupt neu? Etc. 

Wo kann ich kostenlos eine Umfrage erstellen?

Das Web ist voll von kostenlosen Umfragetools. Bei deiner Suche und Auswahl solltest du dich aber natürlich vorab informieren, welches davon am besten zu deiner Art der Umfrage passt, die du durchführen möchtest, denn hier gibt es definitiv Unterschiede. Wir haben dir hier mal ein paar kostenlose Angebote rausgesucht:

  • UmfrageOnline: unbegrenzte Fragen und Antworten möglich, Option auf anonyme Umfragen, DSGVO-konform, kostenloser Support, Antwortenerfassung in Echtzeit, Auswertung in Diagrammen und diversen Tabellen möglich
  • SurveyMonkey: viele vordefinierte, aber anpassbare Vorlagen für Umfragen und andere Formulare, KI-Optimierung, kostenlos sind hier bis zu 10 Fragen mit 25 Beantwortungen pro Umfrage
  • Empirio: Umfragetool – optimiert für alle Endgeräte, Teilnehmer:innen-Community, Ergebnis-Datenbank, fördert akademische Forschung, DSGVO-konform
  • LimeSurvey: anonymes Online-Umfragetool mit professionellen Features, in über 80 Sprachen, auch für komplexere Validierungsregeln, Open-Source-Möglichkeiten
  • Mentimeter: Online-Umfragefunktion für schnelles und einfaches Feedback, verschiedene Folientypen zur Visualisierung, geringer Aufwand
  • Doodle: einfaches und unkompliziertes Erstellen von Umfragen, egal, ob Meinungsfragen, bestimmte Themen oder Termine

Abchecken, was an deiner Uni geboten wird!

Viele Studierende können über die Uni kostenlose Programme wie Microsoft Word, Excel und Co. nutzen. Mit Microsoft Forms kannst du auch benutzerdefinierte Abstimmungen, Umfragen und andere Formulare erstellen. 

An manchen Universitäten gibt es auch uni-interne Umfragen-Tools, die du kostenlos nutzen kannst.

(marktforschung/wb-fernstudium/uni-ulm/uni-leipzig/SALI)

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