BWL studieren
Laut Statista war BWL im Wintersemester 2023/2024 das beliebteste Studienfach in Deutschland – mit knapp 240.000 eingeschriebenen Student:innen. Aber weißt du, was BWL genau bedeutet, was man im Studium lernt und was macht man danach beruflich macht? Nein? Genau das haben wir für dich herausgefunden:
- Definition: BWL – Was ist das eigentlich?
- Inhalte: Was lernt man im Studium?
- Berufliche Perspektive: Was macht man nach dem Studium damit?
- FAQ: Unsere Antworten auf eure Fragen
Definition: BWL – Was ist das eigentlich?
BWL oder auch Betriebswirtschaftslehre befasst sich mit den wirtschaftlichen Zusammenhängen öffentlicher und privater Unternehmen. Und zwar ganz gleich, ob es um die Produktion von Gütern oder um Dienstleistungen geht. Mit BWL werden alle Phasen, also von der Gründung einer Firma bis zu deren Liquidation, analysiert, und alle Bereiche, die dabei ökonomische Relevanz haben, also auch der Bezug von Unternehmen zu Gesellschaft und Staat, Kund:innen, Mitarbeitenden, Konkurrent:innen etc.
Ziel der Betriebswirtschaftslehre ist es, Erkenntnisse über betriebliche Strukturen zu gewinnen, Fehlerstellen zu identifizieren und zu verbessern – und dadurch wirtschaftliche Prozesse, wie Leistung und Gewinn, zu optimieren.
Das Studienfach gilt als angewandte Wissenschaft, d.h. die in ihr entworfenen Theorien und Ideen werden auf Probleme, Fragestellungen und Situationen angewendet, die aus der unternehmerischen Praxis kommen.
Was solltest du mitbringen, wenn du BWL studieren willst?
Grundlegende IT-Kenntnisse und analytisches Verständnis, Affinität für Zahlen und Prozessoptimierungen, Lösungsorientierung, ein gewisses Maß an Kreativität, sowie Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen und Unternehmensmanagement.
Inhalte: Was lernt man im Studium?
Im BWL-Studium lernst du betriebliche Zusammenhänge aller Art, bspw. im Finanz- und Rechnungswesen, Personalmanagement oder bei der Analyse des internationalen Wettbewerbs. Du bekommst zudem Theorien, Methoden und Verfahren beigebracht, die dir bei der praktischen Herangehensweise, Analyse und Umsetzung helfen, wie z.B. das nötige Know-how in den Bereichen Statistik, Informatik und Mathematik.
Je nach Studienort und -ausrichtung können sich Studiengänge im Bereich BWL stark unterscheiden, die folgenden Grundlagen (für B.A.) sind aber in allen enthalten:
- Grundlagen Betriebs- und Volkswirtschaftslehre
- Einführung in Finanzen und Rechnungswesen
- Handels- und Gesellschaftsrecht
- Wirtschaftsinformatik
- Unternehmensführung und Marketing
- Wettbewerbsanalytik
- International Relations
- Mathematische und statistische Methoden
- Praxiseinblicke in unternehmerische Zusammenhänge
Im Masterstudium BWL können dann das aus folgenden Bereichen, je nach Uni und Angebot, 2 – 4 Spezialgebiete dazu- oder ausgewählt werden:
- Accounting, Controlling and Taxation
- Finance and Insurance/ Bankmanagement
- Digital Business
- Management and Strategy
- Personalmanagement/ Public Management
- Marketing and Management
- Gesundheitswirtschaft
- Innovations/ Bussiness Development
- Wirtschaftsinformatik
Hard Facts
- B.A. BWL, Regelstudienzeit: 6-7 Semester; Abschluss, je nach Studienschwerpunkt: Bachelor of Arts/ Bachelor of Science
- M.A. BWL, Regelstudienzeit: 4 Semester; Abschluss, je nach Studienschwerpunkt: Master of Arts/ Master of Science
Berufliche Perspektive: Was macht man nach dem Studium damit?
Die beliebtesten Jobs für Menschen mit abgeschlossenem BWL-Studium sind Analyst:in oder Investmentbanker:in in der Industrie, bei der Bank oder bei Versicherungen, Produkt-, Projekt- oder Vertriebsmanager:in, Steuerberater:in oder Wirtschaftsprüfer:in.
Es sind aber noch mehr Berufe denkbar, bspw.:
- Pressesprecher:in bei PR/Werbeagenturen oder in Marktforschungsinstituten
- Digital Entrepreneur:in
- Vorstandsassistent:in in der Industrie oder UN-Beratung
- Marketingassistent:in/-manager:in
- Personalreferent:in
- Daten-/Geschäftsanalytiker:in
- Nachhaltigkeitsmanager:in
- Logistik-/Prozessmanager:in
- Wirtschaftsinformatiker:in
Beruflich kannst du mit einem BWL-Abschluss sehr breit gefächert durchstarten, da in der freien Marktwirtschaft eigentlich jedes Unternehmen/jede Firma Mitarbeitende mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen und Fähigkeiten braucht.
FAQ: Unsere Antworten auf eure Fragen
Nach dem kurzen Einblick ins Studienfach, haben wir uns die Fragen angesehen, die übers BWL-Studium am häufigsten gestellt werden – und sie für dich natürlich auch gleich beantwortet:
Was ist das Schwerste am BWL-Studium?
Die Fächer Controlling und Rechnungswesen gelten als die größte Schwierigkeit in der Betriebswirtschaftslehre – also die klassischen Mathefächer. Bist du in Mathe also nicht so gut aufgestellt, könnten das für dich beim Studium eine echte Herausforderung werden.
Welche Schwerpunkte gibt es im BWL-Studium?
Je nach Studiengang, Studienort und Studienart, gibt es starke Unterschiede bei den Schwerpunkten. Das sieht man alleine schon daran, dass man den Bachelor in BWL als Bachelor of Arts und Bachelor of Science absolvieren kann – und dabei auch der Fokus ein komplett anderer ist. Arts bedeutet, dass der Studiengang (geistes-)wissenschaftlich orientiert ist, Science steht für den technischen Fokus.
Vor allem im Masterstudium wählst du dann aber deine eigenen Schwerpunkte, das kann von Wirtschaftsinformatik, Rechnungswesen bis hin zu Business Development schlicht alles sein. Wichtig für deinen weiteren beruflichen Weg ist aber immer, dass du einschlägige praktische Berufserfahrung in der freien Marktwirtschaft sammelst, am besten schon während deines Studiums.
Was ist das Ziel der BWL?
Als wirtschaftswissenschaftliche Lehre soll die BWL dabei helfen, mit verwendeten Ressourcen aller Art, von der Gründung bis zur Schließung, eines Unternehmens möglichst wirtschaftlich umzugehen und dadurch längerfristig den größten Gewinn zu erzielen.
Kann man BWL an einer FH studieren?
Ja, du kannst BWL an einer Universität oder Hochschule vor Ort, genauso wie dual oder an einer Fernuni studieren. Entscheidest du dich für ein Studium an einer Fachhochschule, ist es oft praktischer aufgebaut, als an einer Universität. Heißt, du wirst anstatt auf dem theoretischen Background einen größeren Fokus auf dem betrieblichen Alltag und dem praktischen Umsetzen wirtschaftswissenschaftlicher Methoden haben.
Wo sollte man BWL studieren?
Die Top 5 Einrichtungen in Deutschland, an denen zu einem BWL-Studium geraten wird, sind:
- LMU München
- HU Berlin
- Frankfurt School of Finance & Management
- Universität zu Köln
- Uni Mannheim
Was ist der Unterschied zwischen WiWi und BWL?
Betriebswirtschaftslehre gehört zum Bereich der Wirtschaftswissenschaften. Es grenzt sich davon ab, weil es bei BWL mehr um die betrieblichen Abläufe und das Management geht und WiWi breiter gefächert ist und neben betriebswirtschaftlichen Aspekten auch volkswirtschaftliche Aspekte abbildet.
(lmu/uni-augsburg/uni-köln/thi-business-school/th-luebeck/SALI)