Lernhacks

Visueller Lerntyp – das hilft dir am besten!

Junge Frau im Shirt an Schreibtisch, dahinter viele Zettel mit Diagrammen und Notizen.
Wenn dir dein Sehsinn beim Lernen hilft, nutz das aus! (Foto: ©stock.adobe.com/tirachard)
Jeder Lerntyp hat eigene Methoden beim Pauken. Beim visuellen Lerntypen sind sie eng mit dem Sehsinn verbunden – aber was genau hilft ihm beim schnellen und effektiven Verinnerlichen?
Freitag, 19.01.2024, 10:30 Uhr, Autor: Sandra Lippet

Ob in der Prüfungsphase oder mitten im Semester – irgendetwas muss man beim Studium immer vor-/ nachbereiten oder lernen. Wie das am besten funktionieren kann, hängt auch von dir selbst ab, denn nicht alle Studierenden lernen gleich.

Je nach Lerntyp können dir bestimmte Methoden leichter fallen, die anderen gar nicht helfen und andersrum. Wir haben uns für diese Prüfungsphase mal den visuellen Lerntypen angesehen und sind der Frage nachgegangen, mit welchen Tipps und Tricks dieser Typ am effektivsten den ganzen Lernstoff in den Kopf kriegt.

Welcher Lerntyp bist du?

Du bist dir nicht sicher, ob du überhaupt der visuelle Lerntyp bist? Dann schau das doch kurz in unserem Artikel "Welcher Lerntyp du bist und was dir hilft" nach.

Was macht einen visuellen Lerntyp aus?

Viele Menschen, die der visuelle Lerntyp sind, haben ein (nahezu) fotografisches Gedächtnis – weil sie sich Dinge, Sachverhalte oder eigentlich alles viel besser merken können, wenn sie es ein oder mehrmals gesehen haben. 

Für sie ist der Sehsinn besonders wichtig, weil sie nicht nur beim Lernen, sondern auch im Leben gerne vieles ansehen, seien es Filme, Bilder, Menschen und Co. Auch hobbymäßig beschäftigen sich die visuellen Typen gerne mit Medien, in der Natur oder beim Lesen. Denn die Wahrnehmung der Welt findet bei ihnen hauptsächlich durchs Sehen statt.

Oft sind diese Lerntypen sehr detailgetreu in der Wiedergabe dessen, was sie gesehen haben und können sogar ganz genau sagen, wo man diese Information wiederfindet, bspw. auf welcher Seite im Buch, in welcher Szene im Film oder in welchem Raum der Ausstellung.

Wie lernt ein visueller Typ am besten?

Mit einem fotografischen Gedächtnis ist das Lernen für den visuellen Typen ja dann wohl kein Problem, oder? Na ja, es kommt darauf an. Vor allem auf die Vorbereitung. 

Da viele Kurse, Seminare und Vorlesungen mündlich abgehalten werden und nicht für jede/n davon eine Textzusammenfassung zum Download bereitsteht, müssen visuelle Typen immer wieder daran denken mitzuschreiben – und das ist leider nicht alles. Je besser der Lernstoff optisch aufbereitet wird, desto besser können sie ihn sich merken.

Das heißt leider auch: Als visueller Lerntyp solltest du definitiv etwas früher mit dem Lernen anfangen – weil auch die Vorbereitung und optische Aufbereitung ein wenig Zeit in Anspruch nehmen kann. 

Optik auch am Arbeitsplatz!

Auch die Arbeitsatmosphäre muss für dich als visueller Typ angenehm gestaltet sein – am besten ein bisschen vororganisiert und ruhig. Achte darauf, dass dir dein Arbeitsplatz optisch zusagt und dich beim Lernen stimuliert. 

Tipps & Tricks – Welche Hilfen eignen sich für den visuellen Lerntyp?

Nur, weil du dir Sachen besser merken kannst, die du siehst, heißt das aber nicht, dass du nicht auch Zeit zum Lernen brauchst. Was dir wirklich bei der Vorbereitung und beim Lernstoff verinnerlichen selbst helfen kann, findest du hier:

Verschaff dir einen Überblick

Am besten sammelst du deinen Lernstoff schon über das gesamte Semester durch Notizen und eine gute Ablage – oder du holst das kurz vor der Prüfungsphase nach. Wichtig ist, dass du dir erstmal einen Überblick verschaffst über:

  • Welche Themenblöcke aus den Prüfungsfächern sind relevant für die Prüfung?
  • Bei welchen Themen musst du wirklich was aufholen, bei welchen weißt du grundlegend schon super Bescheid?
  • Wie viel Zeit hast du bis zu den Prüfungen – und wie viel Zeit kannst du dir wöchentlich oder täglich zum Lernen nehmen?
  • In welcher Reihenfolge willst du deinen Lernstoff abarbeiten?

Die Antworten auf diese Fragen geben dir einen sehr guten Überblick, über deine Prüfungssituation für dieses Semester. Du kannst sie als Grundlage für alles Weitere hernehmen.

Schreib dir deinen Überblick unbedingt auf!

Als visueller Lerntyp reicht dir nicht nur die gedankliche Auseinandersetzung mit deinem Stoff – du solltest dir jegliche Pläne und Prioritäten immer aufschreiben und am besten noch sichtbar an oder über deinem Schreibtisch platzieren. 

Erstelle To-do-Listen und Lernzettel/-hefte

Mit deiner Übersicht und den Notizen, die du über das laufende Semester oder eben jetzt noch schnell gemacht hast, kannst du deinen Lernstoff dann noch präziser auf Papier oder den Laptop bringen.

Dir als visuellem Typ hilft es eigentlich immer, dir – jedenfalls die wichtigsten – Sachen aufzuschreiben. Schon alleine das Aufschreiben und dabei Ansehen wird dazu führen, dass du dir die Dinge viel besser merken kannst. 

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Selbes gilt für Lernzettel und -hefte. Du kannst dir schon zum Semesterstart für jedes Fach ein Heft oder ein allgemeines Heft pro Semester anlegen, in dem du regelmäßig oder vor der Prüfungsphase alles Wichtige notierst. Natürlich kannst du das auch digital! 

Wichtig ist auch die optische Aufbereitung!

Du magst Sticker, bunte Marker, verrückte Farben oder Diagramme? Alles, was dir visuell Freude bereitet und du magst, kannst du benutzen, um deinen Lernstoff optisch aufzuhübschen – das macht dann zwischendurch nicht nur Spaß, sondern prägt sich dir dann noch effektiver ins Gedächtnis ein!

Auch das Erstellen einer To-do-Liste kann dir helfen, deine Aufgaben besser im Kopf zu behalten. Platziere deine aktuelle Liste dort, wo du sie siehst und versuch auch sie farblich oder durch andere Mittel für deine Augen angenehmer zu gestalten.

Arbeite mit Bildern und Hervorhebungen

Ganz gleich für welches Fach du lernst – dir kann auch eine Bebilderung des Stoffes helfen. Du kannst dir also in deine (digitalen) Lernhefte oder Notizen auch Bilder einfügen/einkleben – am besten welche, die zu dem Inhalt passen.

Wieso? Dein Gehirn ist auf Visuelles geprägt und kann sich dadurch alles Bildhafte viel besser merken. Verbindest du so Bilder mit deinen Studieninhalten, kann es auch zu einer Verknüpfung in deinem Kopf kommen. Selbst, wenn dir in der Prüfung erstmal nur das Bild einfällt – und das wird es, wenn du der visuelle Lerntyp bist – wird ziemlich sicher auch der Lernstoff, den du mit dem Bild assoziierst, nachkommen. Probier’s einfach mal aus!

Bei Hervorhebungen durch Marker oder Markierungen in verschiedenen Farben, kann etwas Ähnliches passieren, denn vor allem die hervorgehobenen Wörter werden dir leichter im Gedächtnis bleiben. Durch unterschiedliche Farbtöne bei unterschiedlichen Themen oder Bereichen kann sich dein Gehirn auch leichter Zusammenhänge merken und sie in der Prüfung wiederherstellen.

Setz visuelle Medien als Lernhilfen ein

Du siehst dir gerne Videos, Filme, Serien an? Auch das kannst du zum Lernen nutzen. Natürlich nicht einfach irgendeinen Film oder irgendein Video, aber etwas, das entweder zum Thema passt oder sogar in die Richtung Lern- oder Erklärvideo geht.

Vor allem YouTube ist mittlerweile voll von Lerninhalten, seien es Dokumentationen, Tutorials, Anleitungen oder Erklärvideos – du kannst dir zu deinen Studienthemen sicher was Ansprechendes raussuchen und dadurch deinen Stoff und deine Lernkapazität noch ein bisschen vertiefen.

Deine Sprachkenntnisse ausbauen? Auch dafür lohnen sich Videos – aber auch Filme und Serien in der Sprache, die du lernen willst. Für dich als visueller Typ ist das der optimale Weg eine neue Sprache zu lernen oder zu verbessern. Du siehst die Reaktionen und Handlungen – und kannst sie so viel besser mit dem Gesagten verbinden.

Schaff dir eine angenehme Lernatmosphäre

Wie oben schon erwähnt: Auch deine Lernumgebung ist sehr wichtig für deinen Lernerfolg. Vor allem für dich als visueller Typ, sollte dir dein Arbeitsbereich optisch zusagen und auch so eingerichtet sein, dass du dich wohlfühlst. Achte vor allem darauf, dass du auf dem Schreibtisch und an den Wänden über und neben deinem Schreibtisch genügend Platz hast, um deine Bilder, Ausdrucke, Listen und Co. aufzuhängen. 

Deine Lernumgebung sollte ruhig sein, dich entspannen, aber gleichzeitig deinen visuellen Reiz stimulieren. Wenn du gerne Pflanzen um dich hast, sollten auch welche rund um deinen Arbeitsbereich zu finden sein. Selbes gilt für diverse Bilder.

Vorsicht: Optisch nicht überladen!

Achte darauf, dass dein Lernplatz dir gefällt und dich stimuliert – aber nicht zu sehr ablenkt, weil viel zu viele Bilder und Co. sich drumherum befinden. Versuch nicht nur beim Lernen, sondern auch bei der Deko rund um deinen Schreibtisch regelmäßig Ordnung zu schaffen

(ifp/iflw/Uni Bremen/SALI)

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