How to

Lerngruppe – gemeinsam lernen

Zwei junge Frauen und ein junger Mann an einem Tisch in der Cafeteria. Sie haben Unisachen auf dem Tisch ausgebreitet und lernen zusammen.
Kann man in einer Lerngruppe wirklich so viel besser lernen? (Foto: ©stock.adobe.com/Jacob Lund)
Zusammen macht sich vieles einfacher als alleine, auch beim Lernen. Deswegen verraten wir dir, was eine Lerngruppe bringt und wie du eine finden oder gründen kannst. 
Montag, 16.06.2025, 13:28 Uhr, Autor: Sandra Lippet

Natürlich ist nicht immer alles für jede:n etwas – das gilt auch beim Lernen. Manche pauken lieber konzentriert und ohne Ablenkung alleine, anderen fällt es leichter sich mit anderen auszutauschen und gemeinsam den Lernstoff zu bearbeiten. Wenn du zu letzteren gehörst, kann es sein, dass eine Lerngruppe genau das Richtige für dich ist. Du kannst dich hier darüber informieren, wie du die passende Gruppe findest oder selbst gründest

Was bedeutet Lerngruppe?

In einer Lerngruppe verabreden sich Studierende desselben Fachbereichs oder derselben Seminare in regelmäßigen Terminen zum gemeinsamen Lernen. Im besten Fall eröffnen sich allen so neue Perspektiven, Lösungsvorschläge und andere Ansätze, weil in diesen Gruppen oft unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen, die sich gut ergänzen. Außerdem sollten sich alle kennen und grundlegend verstehen, damit ein friedliches Pauken möglich ist.

Die ideale Gruppengröße?

Bei der Teilnehmer:innen-Anzahl sollte man darauf achten, dass es weder zu viele noch zu wenige sind. Als ideale Größe werden oft 3 – 6 Studierende angegeben. So können Treffen auch stattfinden, wenn mal mehrere fehlen.

Vorteile einer Lerngruppe:

  • Auch schwierigerer Inhalte können leichter verstanden werden, weil in der Gruppe die Wahrscheinlich sehr hoch ist, dass mindestens eine Person die Sachverhalte erklären kann.
  • Da oft unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen, die sich im besten Fall in ihren Stärken und Schwächen ergänzen – können die Teilnehmer:innen voneinander lernen.
  • Wenn mehrere Menschen zusammenarbeiten, kann man tiefer in die Materie eintauchen und so gegenseitig das Wissen vertiefen
  • In puncto Motivation sind Gruppen auch spitze, denn man lernt oft lieber und kann sich besser dazu aufraffen, wenn man eben nicht alleine ist.

Wie Lerngruppe finden?

Das geht am besten, indem du über den Digicampus, oder wie eben die Online-Plattform deiner Uni heißt, nachsiehst. Dort gibt es oft eine Rubrik oder Seite, in der sich Studierende austauschen oder Gesucht-Inserate stellen können. Eine weitere Möglichkeit sind studienspezifische Online-Foren, Seiten oder Studierenden-Gruppen, bzw. soziale Medien.

Du kannst aber auch an deiner Uni vor Ort auf die Suche gehen: entweder am schwarzen Brett, dort werden immer wieder Infos und Co. ausgehängt, oder selbst in deinen Seminaren/bei deinen Mitstudierenden durch Mundpropaganda und Co. Frag einfach mal nach, ob jemand jemanden kennt, der jemanden kennt oder so ähnlich.

Wie Lerngruppe gründen?

Findest du keine Gruppe, kannst du dir natürlich auch überlegen, ob du selbst eine gründen möchtest. Das ist zwar ein bisschen umständlicher als einfach einer beizutreten, aber so kannst du dir die einzelnen Teilnehmer:innen natürlich aussuchen. Was du dabei beachten solltest, haben wir dir hier zusammengefasst:

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Teile dein Vorhaben: Rede mit Mitstudierenden, mach einen Aushang am schwarzen Brett, einen Post online oder sonstiges, um Leute über deinen Plan aufmerksam zu machen. Eine Lerngruppe funktioniert ja nur, wenn du noch andere Student:innen findest ... 
  2. Stecke Kriterien ab: Schreib schon in deinen Aushang/Post mit rein, was dir wichtig ist, bspw. Studierende von welchem Fach du suchst, wie oft du dich gerne zum Lernen treffen willst, was dir wichtig ist, ob du das Ganze gerne vor Ort oder online stattfinden lassen willst, was das Ziel der Gruppe ist und Ähnliches. 
  3. Such Verbündete: Reagiere auf Interessent:innen, triff sie oder rede mit ihnen, um herauszufinden, ob sie passende Teilnehmer:innen für deine Gruppe wären. Falls sich auf deine Posts und Co. niemand meldet, sprich Leute in deinen Seminare, deiner Fachschaft u.s.w. mal direkt an... 
  4. Überleg dir einen festen Turnus für die Treffen: Falls noch nicht bei den Kriterien abgeklärt, solltest du jetzt mit den neuen Mitgliedern zusammen oder alleine überlegen, wann ihr euch treffen könnt, bspw. jeden zweiten Montag von 18 bis 20 Uhr. Wichtig ist, dass die Gruppentreffen regelmäßig stattfinden und auch von Anfang an klar ist, wo. 
  5. Lernlocation, Online-Gruppe oder beides: Wollt ihr nicht nur digital gemeinsam lernen, sondern euch auch real wo verabreden, braucht ihr eine Location. Das kann auf dem Unigelände sein oder in einem Café in der Nähe. Du solltest aber davor schon ein paar Orte im petto haben … 
  6. Moderation und Aufgaben verteilen: Hast du deine Gruppe halbwegs zusammen, solltet ihr gemeinsam klären, welche Themen und Inhalte behandelt werden sollen und wie ihr das mit der Moderation macht – wollt ihr euch abwechseln, einfach bunt durchmischen oder braucht keine? 
  7. Regelmäßig Feedback einholen: V.a. bei der ersten Lerngruppe, solltest du dir und ihr euch insgesamt gegenseitig Feedback geben, über durchgenommene Lerninhalte, aber auch persönliches Verhalten, Gruppendynamik, Intervall für die Treffen und mehr.

Wie suchst du die ‚richtigen‘ Teilnehmer:innen aus?

Nach Sympathie, denn ohne miteinander auszukommen geht es nicht, aber auch danach, ob sie ähnliche Lernziele verfolgen, mit den schon vorhandenen Leuten kompatibel sind und du etwas von ihnen lernen kannst. 

Tipps für die Lerngruppe, damit alles klappt

Ganz gleich, ob du eine Gruppe gefunden oder gegründet hast, damit es längerfristig gut und produktiv bei euch läuft, haben wir noch ein paar Praxishacks parat:

  • Versucht einen (Semester-)Plan festzulegen: Über was wollt ihr wann reden und wer ist dafür verantwortlich? Schreibt euch Ziele und Etappen eurer Gruppe auf, genauso wie, wer sich darum kümmern soll.
  • Nehmt regelmäßig an den Gruppentreffen teil: Lerngruppen funktionieren nur, wenn sie stattfinden und das immer wieder. Versucht die Termine regelmäßig zu halten und versucht auch dran teilzunehmen und nicht dauernd abzusagen – in kurz: nehmt eure Gruppe einfach ein bisschen ernst.
  • Redet und diskutiert über den Stoff: Verschiedene Meinungen, Perspektiven, Lösungsansätze und Ideen könnt ihr nur gemeinsam nutzen, wenn ihr darüber kommuniziert. Führt konstruktive Gespräche und gebt euch gegenseitig Tipps!
  • Teilt eure Quellen und Erkenntnisse: Wer hat wo was gelesen, was allen helfen könnte? Vor allem, wenn es in Richtung Hausarbeit geht, kann Quellen- oder Theorienteilen euch gegenseitig den Po retten. 
  • Motiviert euch gegenseitig: Auch, wenn ihr mal nicht so viel Lust zum Pauken habt, versucht es positiv zu sehen und euch gegenseitig zu pushen. Es geht echt viel leichter am Ball zu bleiben, wenn man ein Team hinter sich hat.
  • Optimiert euch immer mal wieder – auch technisch: Gäbe es eine bessere Lernlocation, eine nicere Uhrzeit oder könnt ihr noch Apps oder andere Digitalangebote nutzen, um eure Lerngruppe noch angenehmer und effektiver zu gestalten? Schaut immer mal wieder, was ihr noch verbessern könnt und zieht’s durch.

(uni-jena/starkerstart.uni-frankfurt/uni-wien/SALI)

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