Bachelor- und Masterarbeit schreiben
Wenn du schon einmal eine gute Hausarbeit geschrieben hast, solltest du dir keine allzu großen Sorgen um die Abschlussarbeit machen. Wieso? Weil die Bachelorarbeit quasi eine qualitativ und quantitativ hochwertigere Hausarbeit ist – und die Masterarbeit eine Inhalts- und Analyse-intensivere Bachelorarbeit.
So wie das Niveau von Semester zu Semester und Abschluss zu Abschluss steigt, steigt eben auch das Niveau der Abschlussarbeiten. Im Grunde aber sind sich Bachelor- und Masterarbeit nicht unähnlich. Was du bei
beachten solltest, sowie Tipps und Praxisbeispiele, habe ich für dich ausformuliert.
Beachte! Je nach Fachbereich und Uni können spezifische Anforderungen an die Abschlussarbeit gestellt werden, bspw. bei der Zitation, Seitenzahl oder Quellenangabe – sieh dir die Unterlagen, die du dazu ausgehändigt bekommen hast oder wirst, sorgfältig an und halte dich an die Angaben.
Thema und These finden und formulieren
Die Grundpfeiler jeder Abschlussarbeit – das gilt auch für Hausarbeiten – sind ein gutes Thema und eine aussagekräftige These. Je besser Thema und These zusammenpassen und ausgearbeitet werden, desto besser wird in der Regel auch die Arbeit. Aber wie genau wählt man die beiden richtig aus?
Wie Thema finden?
Das hängt nicht selten vom Studienfach ab, denn in manchen Fächern werden Forschungsschwerpunkte für die Bachelor-/Masterarbeit vom Lehrstuhl oder den Betreuungspersonen vergeben. Das heißt, eine frühzeitige Absprache mit Dozierenden ist nie verkehrt.
In vielen Fächern, z.B. bei den Geisteswissenschaften, ist die Themenwahl hingegen komplett frei. Wie wählst du also dein Thema aus, wenn du quasi freie Wahl hast?
Tipps für die Themenfindung:
- Grenze die Themenauswahl von Anfang an selbst ein: welche Themen interessieren dich? In welchen kennst du dich besonders gut aus? – Das wären gute Ansatzpunkte für deine finale Auswahl.
- Recherchiere Themen an: Klingt aufwendig, ist aber notwendig. Um zu wissen, wie viel ein bestimmtes Thema zu bieten hat, welche Forschungsliteratur, welche anderen Quellen und Ansätze es dazu schon gibt, musst du dich darüber informieren.
- Suche dir 1-2 Themen aus: wieso am besten zwei? Sollte eins aus irgendeinem Grund bei der Vorauswahl oder im Beratungsgespräch rausfallen, hast du noch ein anderes parat.
- Stelle Alleinstellungsmerkmale bei deinen Wunschthemen fest: über etwas zu schreiben, über das schon Hunderte vor die geschrieben haben, ist meistens nicht gern gesehen. Deswegen solltest du dein Thema oder jedenfalls den Themenschwerpunkt so setzen, dass er einzigartig ist – geht das nicht, sollte immerhin deine These etwas Neuartiges enthalten.
- Prüfe rechtzeitig die Betreuungssituation: meistens werden Abschlussarbeiten von Dozierenden betreut, die sich thematisch damit auskennen. Das heißt, du solltest vorab schon sicherstellen, dass für dein Thema ein:e Expert:in an deinem Lehrstuhl vorhanden ist – oder jedenfalls jemand, der dein Thema betreuen möchte.
- Sprich mit potenziellen Betreuer:innen: Dozierende können dir nämlich nicht nur bei der Arbeit an sich helfen, sondern auch bei der Themenfindung. Am besten stellst du ihnen aber schon möglichst genau vor, was dein Plan ist, damit sie dich bestmöglich beraten können. Das heißt: Bereite auch Beratungsgespräche vor.
Tipp! Warte nicht zu lange mit der Themenfindung. Mach dir rechtzeitig Gedanken, sprich mit Mitstudierenden und Dozierenden. Denn einmal gewählt und festgelegt, sollte sich dein Thema im besten Fall nicht mehr ändern.
Was genau ist eine These?
Eine These ist eigentlich nichts weiter als eine Forschungsfrage, die dir den roten Faden deiner Arbeit vorgeben soll. Ziel deiner Abschlussarbeit ist es, die These wissenschaftlich fundiert zu beweisen oder eben zu widerlegen.
Wichtig dabei ist, dass deine These zu deinem Thema passt und, dass sie etwas Neuwertiges beinhaltet. Warum sollte es etwas in irgendeiner Weise Neues sein, über das du schreibst? Weil es nicht viel Sinn ergibt, deine Arbeit in die zahllosen Arbeiten über Hamlets Identitätskrise in Shakespeares Werk einzureihen – außer: Du stellst eine neue Forschungsfrage, die einen anderen Ansatz oder ein anderes Werk betrachtet.
So stellst du auch sicher, dass du nicht versehentlich in die Richtung Plagiat abdriftest, alleine deswegen, weil über dein Thema/deine These schon alles gesagt wurde – und das wirst du nicht alles zitieren können.
Mit deiner eigens gestellten These kannst du auch am besten auf deine Interessensschwerpunkte eingehen – was wirklich wichtig ist, da eine Abschlussarbeit mehrere Monate in Anspruch nehmen kann. Es ist also von Vorteil, wenn die Antwort auf deine These dich selbst interessiert.
Wie These formulieren?
Hier gilt: So lang wie nötig – so kurz wie möglich. Deine Forschungsfrage muss und soll auch kein Essay sein, sondern eine Frage oder jedenfalls ein Forschungsansatz.
Was kommt rein? Definitiv der Bezug zu einem bestimmten Thema, Genre, einzelnen Medien oder Zeitmarker. Schlecht ist auch nicht schon die Methodik einfließen zu lassen, mit der du die These belegen willst, bspw. ‚unter soziopolitischen Gesichtspunkten‘ – oder Theorien, die dir bei der Belegung deiner These helfen, bspw. ‚nach der Medientheorie Luhmanns‘.
Mindestens einer dieser Bezüge (Genre, Medium, Methodik, Theorie etc.) sollte sich schon in deiner Forschungsfrage wiederfinden. So machst du dir und dem/der Betreuenden von Anfang an klar, wo genau die Reise hingeht.
Du willst beispielsweise thematisch über Frauenfiguren in verschiedenen Medien oder Zeiten schreiben?
Beispielthesen:
- Weibliche Emanzipation am Beispiel der Harley Quinn in ‚Suicide Squad‘ (2016), ‚Suicide Squad 2‘ (2021) und ‚Birds of Prey‘ (2020)
- Soziopolitisch und gesellschaftlich positive Entwicklung der Frauenquote
- Wirklich verrückt oder nur für verrückt erklärt? Mad Women in the Attic – Begriffsherkunft und -bedeutung
- Sex sells – und das noch immer? Darstellung von Weiblichkeit und Sexualität in der Bekleidungs-Werbebranche von 2022
Vielleicht ist dir aufgefallen, dass die ersten beiden Thesen keine Fragen enthalten, These Nr. 3 und 4 aber schon. Das liegt daran, dass eine These, obwohl Fragestellung, nicht immer als Frage formuliert werden muss – sie muss aber immerhin eine Annahme beinhalten, die es zu beweisen gilt.
These Nr. 1 nimmt an, dass die Entwicklung der Harley Quinn einer Emanzipation gleichkommt – These Nr. 2 geht von einer positiven Entwicklung der Frauenquote aus. Beides sind aber nur Vermutungen, die dann in der Arbeit begründet und bewiesen werden müssen.
Manchmal ist es leichter, eine These als Frage zu formulieren. Solltest du mit der Thesen-Formulierung also etwas Schwierigkeiten haben, versuche sie als Frage zu setzen.
So verfasst du eine gute Einleitung
Eine gute Einleitung ist das A & O jeder wissenschaftlichen Arbeit – immerhin ist das der erste ausformulierte Teil, der auch gelesen wird. Deswegen sollten in der Einleitung schon die wichtigsten Inhalte und Fakten deiner Abschlussarbeit auftauchen.
Achte auch schon bei der Einleitung auf eine akkurate Wissenschaftssprache: vermeide Umgangsformen, Wiederholungen, Füllwörter und -sätze. Versuche angerissene Annahmen hier schon zu begründen, wenigstens grundlegend.
Bleibe objektiv und vor allem verständlich: eine sprachlich perfekte Einleitung wird dir nicht helfen, wenn man aus ihr nicht schlau wird und nicht versteht, um was sich deine Arbeit drehen wird. Beim Verfassen deiner Einleitung solltest du folgende Fragen im Hinterkopf behalten:
- Worum genau geht es in der Arbeit?
- Ist die These deutlich formuliert und gut in den Text eingebettet?
- Sind Vorgehen und Aufbau klar ersichtlich?
- Was sind die wichtigsten Quellen/Theorien, die herangezogen werden?
Wenn deine Einleitung alle diese Fragen beantwortet, befindest du dich auf einem guten Weg.
Tipp! Lass dir helfen – vor allem von fachfremden Personen.
Denn, wenn auch jemand, der nicht dasselbe wie du oder gar nicht studiert, deine Einleitung einigermaßen nachvollziehen kann, ist sie gut. (Gemeint ist: Inhaltlich nicht fachlich)
Was schreibt man in eine Einleitung?
Was in einer guten Einleitung nicht fehlen sollte, sind die folgenden Punkte:
- Interessanten Texteinstieg finden: bspw. ein Zitat, das sich um das Thema/die These dreht oder aus einer Quelle/einem zu behandelnden Werk stammt; oder: These/Thema auf aktuelle Situation beziehen
- Thema und These ausformulieren
- Hauptquelle(n) benennen und Relevanz für die These deutlich machen
- Kurzzusammenfassung der Gliederung, Arbeitsschritte
- Methodik schildern, also: wie genau gehst du vor? – als Einzelpunkt oder zusammen mit den Arbeitsschritten
- Ziel(frage) formulieren: These begründen/widerlegen oder These als Frage ausformulieren und erstmal offen lassen
Aufbau deiner Einleitung
Um auch deiner Einleitung schon eine gute Struktur zu geben, kannst du die oben genannten Punkte in genau der – oder einer ähnlichen – Reihenfolge abhandeln.
Wie viele Seiten hat eine Einleitung prozentual?
Die Einleitung sollte ca. 10 Prozent der Gesamtseitenzahl einnehmen. Bei einer Masterarbeit von 80 Seiten Umfang, wäre die Einleitung somit um die 8 Seiten lang.
Achtung!
Solltest du mit deiner Einleitung einfach nicht auf die 10 Prozent der Gesamtseitenanzahl kommen, aber das Gefühl haben, dass alles Wichtige darin enthalten ist und du nichts vergessen hast, dann lass es.
Auch die Einleitung solltest du nicht sinnlos strecken nur, um irgendwelche Seitenvorgaben einzuhalten.
Wo startet die Seitenzahl?
Die Seitenzahl im Inhaltsverzeichnis und auch in deiner Arbeit selbst startet auf der ersten Seite deiner Einleitung und zwar mit der arabischen Zahl 1. Davor musst du keine Seitenzahl verwenden, kannst aber römische Seitenzahlen für Inhaltsverzeichnis und Versicherung einfügen, wenn du möchtest.
Solltest du dir unsicher sein, ob die Seiten vor der Einleitung nummeriert werden müssen, frag einfach nochmal bei deine:r Betreuer:in nach.
Hauptteil: ausformulieren und richtig argumentieren
Das Wichtigste an deiner Abschlussarbeit ist natürlich der Hauptteil: deine Argumentation, die Ausformulierung und Begründung deiner These und die Unterfütterung deiner Aussagen mit den richtigen Quellen.
Deswegen solltest du hier auch definitiv die meiste Arbeit reinstecken. Der größte Teil deiner Benotung wird nämlich aus dem Hauptteil heraus bewertet werden.
Wie ist der Hauptteil aufgebaut?
Für den Aufbau deines Hauptteils gibt es jetzt nicht DIE Standard-Lösung. Es hängt natürlich auch von deinem Fachbereich, deine:r Betreuer:in und deinem persönlichen Ermessen ab.
Grundlegend kannst du dich aber natürlich erstmal danach richten, wie in den meisten Abschlussarbeiten der Hauptteil aufgebaut wird. In der Regel ist er unterteilt in:
- Theorieteil: hier erklärst du ganz genau die Hintergründe deines theoretischen Unterbaus. Wieso ist die Theorie für dein Thema wichtig? Wieso wendest du sie an? Worum geht es?
- Erklärung der These: Viel genauer als in der Einleitung solltest du nochmal deine These aufgreifen – eigentlich immer wieder – und sie im Verlauf des Hauptteils so gut wie möglich belegen.
- Begründung und Belegung der These in der Reihenfolge, die du dir in der Gliederung ausgesucht hast: gehe die Über- und Unterpunkte deiner Gliederung Schritt für Schritt durch – und bau so deine Argumentation stimmig auf.
- Hinführung zum Fazit: Auch schon zum Ende deines Hauptteils hin, sollte ersichtlich werden, dass deine These aufgeht – sonst ist etwas ‚schief‘.
Wichtig!
Vor allem für den Hauptteil ist eine gute und regelmäßige Absprache mit deine:r Betreuer:in elementar. Plane also immer wieder mal Besprechungstermine mit ein und achte ganz genau auf die Tipps und Wünsche deiner Betreuungsperson. Sie wird deine Arbeit bewerten!
Was sind gute Argumente?
Gute Argumente in einer wissenschaftlichen Arbeit können grundlegend andere sein als im Privatbereich. Das liegt schon alleine daran, dass auch Argumente bis zu einem gewissen Grad objektiv sein müssen. Das klingt zwar etwas schräg ist aber einfach eine wissenschaftliche Grundanforderung.
Was genau heißt das? Dass du deine Argumente unterfüttern musst – am besten mit direkten Beispielen aus dem Gebiet/Medium, dass du behandelst, bspw. mit direkten Zitaten aus dem literarischen Werk, mit Szenenbeschreibungen aus dem Film/der Serien, mit Zahlen und Fakten aus dem Fachmagazin/der Statistik etc.
Auch mit deinen Theorien solltest du deine Argumente stützen. Betrachte deine Quellen als Werkzeuge, die du an den richtigen Stellen einsetzt, um deine Abschlussarbeit noch ‚hübscher‘, also wissenschaftlicher, fundierter, objektiver zu gestalten.
Schlechtes Argument?
Findest du für eines deiner Argumente weder theoretisch noch medial eine gute Begründung, handelt es sich wahrscheinlich einfach um kein gutes Argument im wissenschaftlichen Sinne.
Lass dich nicht zu sehr von deinen Gefühlen beim Argumentieren leiten – bleib sachlich.
Wie genau sollten Ansätze ausformuliert werden?
Anders als in der Einleitung oder im Fazit, in denen die Regel ‚so kurz wie möglich, so lang wie nötig‘ angewendet werden kann, gilt im Hauptteil: so genau wie nötig, um dein Argument/deine These zu stützen.
Das heißt nicht, dass du zu jedem deiner Gedanken oder Ansätze einen Roman verfassen musst, aber deine Gedankengänge müssen nachvollziehbar bleiben. Bedenke immer, dass jemand, der nicht in deinen Kopf gucken kann, deine Arbeit lesen und bewerten wird.
In den wenigsten Fällen reicht es einen Ansatz einfach als Satz zu formulieren und dann zum nächsten überzugehen. Frag dich also:
- Was will ich mit meinem Ansatz ausdrücken?
- Inwieweit stützt er meine These?
- Wie kann ich begründen, dass er meine These stützt?
- Wie belege ich (mit Quellen), dass mein Ansatz wissenschaftlich – oder zumindest für meine Arbeit – relevant ist?
Erst, wenn du diese Fragen mit der Ausformulierung deines Ansatzes beantwortet hast, ist er rund – und genau genug erklärt.
Wie viele Zitate und was zitieren?
Das Problem bei dieser Frage ist: so ganz genau kann dir das vermutlich nicht mal dein:e Betreuer:in beantworten. Je nach Thema und Arbeit liegt es in deinem Ermessen, was und wie viel du zitierst.
Bei der Anzahl deiner Zitate solltest du aber bedenken: es kommt nicht drauf an so viele wie möglich irgendwo zu platzieren, sondern darauf, dass du gute Zitate auswählst und sie an den richtigen Stellen platzierst. Qualität anstatt Quantität also.
Was du zitieren solltest, hängt von deinem Themengebiet ab. Grundsätzlich ist Fachliteratur nicht verkehrt. Halte dich von dubiosen Internetseiten fern, glaub nicht jedem ‚Online-Experten‘ – überprüfe deine Quellen: wer hat sie verfasst, ist der/die Verfasser:in reliable und wie relevant ist die Quelle für deine Arbeit?
Wie schreibst du dein Fazit und brauchst du einen Ausblick?
Wenn du deinen Hauptteil ausformuliert hast, geht es in die Endphase: dein Fazit. Aber auch beim Verfassen deines Schlusses solltest du dir noch Mühe geben und nicht auf den letzten Metern das Schludern anfangen – auch, wenn das manchmal wirklich schwer sein kann!
Das Fazit ist aber enorm wichtig, weil es mit das Letzte ist, was von deiner Arbeit gelesen wird und damit einen Eindruck hinterlassen kann. Ob der gut oder schlecht ausfällt – das kannst du selbst sehr stark beeinflussen.
Was gehört ins Fazit?
Um deine Arbeit nochmal bestmöglich abzuschließen, sollten im Fazit folgende Inhalte nicht fehlen:
- Kurzzusammenfassung des Ergebnisses (Bejahung These)
- Kurzzusammenfassung der wichtigsten Quellen/Theorien mit ihrer Relevanz
- Kurzzusammenfassung der Gesamtargumentation
- Abrundender Schlusssatz oder Ausblick
Im Grunde geht es darum im Fazit deine gesamte Arbeit und die Analyse nochmal auf den Punkt zu bringen. Dafür hilft es oft vor dem Verfassen deines Schlusses nochmal den Anfang, also die Einleitung zu lesen. Das Fazit ist nämlich nichts anderes als die Spiegelung der Einleitung – mit Ergebnis und Schlusswort/Ausblick.
Tipp!
Die Arbeit ist oft rund, wenn Einleitung und Schluss rund sind und zusammenpassen. Lies also beides nochmal gleich nacheinander durch und stimm die Teile miteinander ab. Sie bilden den Rahmen deiner Arbeit und sollten alle wichtigen Informationen enthalten – und sich ergänzen.
Viele Dozierende lesen vor dem Hauptteil auch erstmal nur Einleitung und Schluss.
Wie lang soll der Schluss sein?
Wie bei der Einleitung gilt auch hier: In der Regel sollten Einleitung und Fazit jeweils 10% der Gesamtlänge einnehmen, bei 60 Seiten Masterarbeit also 6 Seiten für die Einleitung und 6 Seiten für den Schluss.
Achte aber – wie bei allem – auch hier eher auf die Qualität als auf die Quantität. Wenn du alles Wichtige aufgegriffen und genau genug ausformuliert hast, wird es keine große Rolle spielen, ob du eine Seite unter den 10% bist oder nicht.
Was ist ein Ausblick – und brauchst du den für dein Thema?
Der Ausblick gibt eine Art Mini-Stimmungsbild für dein Themengebiet wieder und bezieht sich dabei auf die jetzige und zukünftige Forschung oder gesellschaftliche, politische, soziale, literarische Entwicklungen – eben je nach Thema.
Ein Ausblick gibt dir die Möglichkeit die Relevanz deines Themas nochmal deutlich zu machen. Beim Beispielthema Harley Quinn als Emanzipationsfigur, wäre es bspw. sinnvoll darauf hinzuweisen, dass in der aktuellen Filmindustrie auch immer mehr Frauenfiguren als emanzipierte Protagonistinnen eine Stimme finden und das eine Art Trend wird.
Natürlich solltest du auch deinen Ausblick mit Beispielen und auch Quellen, falls notwendig und sinnvoll, unterfüttern.
In manchen Fachrichtung gehört ein Ausblick zur Abschlussarbeit dazu, in anderen ist er eine Option, für oder gegen die du dich selbst entscheiden darfst. Ob ein Ausblick für dein Thema relevant ist, kannst du also oft selbst überlegen.
Ausblick ja, aber nicht als eigenständiger Gliederungspunkt?
Auch das ist möglich – und gängig. Du kannst einen kurzen Ausblicks-Absatz in dein Fazit einbauen, am Besten ganz am Ende, und so deine Arbeit abschließen.
(SALI)